European Podcast Award #1
Was lange waehrt… Die nach aussen hin sichtbaren Urspruenge des "European Podcast Award" reichen weit in das Jahr 2008 zurueck, doch erst am 31. Maerz 2009 kam es zur "richtigen" Verleihung des Preises. Zumindest an diejenigen, die an diesem recht kurzfristig einberaumten Abend zugegen waren. Andere Gewinner aus anderen Laendern hatten ihre Preise schon vorab zugeschickt bekommen.
Dieser in Kurzform "EPA" genannte Preis geht auf eine Inititative diverser Leute zurueck. Stellvertretend seien hier Michel Mertens, Ulli Harrass und die Firma Olympus genannt. Mit Ulli gibt es bereits ein zweiteiliges Podcast-Interview, in dem auch einiges ueber die Ideen und Hintergruende dieses Preises erzaehlt wird (hier und hier).
Aufgrund einer entsprechenden Einladung fuhr ich am 31.03.09 bei strahlendem Sonnenschein nach Hamburg, der sich bis dorthin auch halten sollte. Ein Zimmer im Hotel "Mercure" in Hamburg-City war bereits fuer mich vorreserviert worden und das konnte sich sehen lassen. Das Hotel ist absolut empfehlenswert: sauber, komfortabel, ruhig, freundliches Personal!
Annik Rubens traf ich in der Lobby und da sie versehentlich eine S-Bahn-Doppelkarte gebucht hatte, ging es fuer mich kostenlos mit der Linie S3 zur Reeperbahn (Tnx again :-)). Dort angekommen ging es zu Fuss weiter entlang dieser nicht zuletzt aus dem Fernsehen beruehmten, einschlaegigen Lokalitaeten ("Grosse Freiheit", "Ritze" usw.) zur eigentlichen "Location", der "On Air" – Bar, an einem Ausleger der Reeperbahn gelegen. Dort schien alles fuer diesen Anlass ausgeraeumt bzw. umgebaut worden zu sein. Das eigentliche "Dating Café" bietet im Normalfall Platz fuer ca. 80-100 Leute. Erwartet wurden an diesem Abend ungefaehr 50-60, es sollte also bequem ausreichen. An dieser Stelle muss tatsaechlich mal ein gehoeriges Lob an die dort Bediensteten ausgesprochen werden. Ich habe selten so ein hervorragendes Niveau an Aufmerksamkeit und aufrichtiger Freundlichkeit erlebt…
Dieser Abend war natuerlich in keinster Weise mit den Veranstaltungen vom mittlerweile verschiedenen, deutschen Podcastclub vergleichbar, dessen erste Award-Verleihung 2006 in Muenchen besonders nobel und dessen Folgeveranstaltung ein Jahr spaeter in Koeln sehr "messemaessig" daherkam. Diejenigen, die vielleicht aufgrund dessen jetzt eine Riesenveranstaltung erwartet hatten, mussten zwangsweise enttaeuscht werden, denn eine Bar an der Reeperbahn ist nunmal nicht mit den Rheinparkhallen vergleichbar. Es hatte aber doch einen gewissen Charme, wenn auch die Anzahl der Pressevertreter und Firmenrepraesentanten die Anzahl der anwesenden Podcaster zumindest zeitweise zu ueberbieten schien.
Die sehr freundlichen Teilnehmer und/oder Gewinner/innen aus England oder Spanien waren sehr gespraechsfreudig und man bekam doch einen Einblick in die Welt ausserhalb des deutschsprachigen Podcastdorfes. An dieser Stelle seien insbesondere Carlos von der Epa-Jury und José vom spanischen "Communicando Podcast" genannt, mit denen ich mich lange und nett unterhalten habe und die extra fuer diesen Abend angereist waren.
Ebenso waren Dianna O’Carroll vom britischen "Naked Scientists Podcast" und der mit schottischem Akzent sprechende Mark Pentleton vom "Coffee Break Spanish Podcast" anwesend.
Fabio Bacigalupo, Gruender von Podcast.de, war ebenfalls dabei und natuerlich durften die beiden Wolfgangs vom "Computerclub Zwei" nicht fehlen, hatten sie doch einen Extra-Sonderpreis fuer ihre gleichnamige Audiosendung gewonnen. Wolfgang Back umriss waehrend der Verleihungszeremonie (die insgesamt eine knappe Stunde gedauert hat) die Entstehungsgeschichte dieses AudioCasts, der bei seiner Erstveroeffentlichung demnach bereits 150.000 Downloads verzeichnen konnte und mittlerweile monatlich auf ca. 1,4 Millionen Downloads kommt. Eine wirklich imposante Statistik…
Alles verlief sehr harmonisch und Ulli Harrass war quasi "inkognito" da :) Auch er wurde vor das NormCast-Mikrophon gezerrt, ebenso wie Fabio, Annik nebst weiterer Leute und natuerlich die beiden Wolfgangs, die sich auch im "live"-Gespraech nichts schenken und tatsaechlich so sind, wie sie sich in ihrer Sendung anhoeren.
"Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins", das traditionsreiche Lied von Hans Albers, fand sich auch an diesem Abend insofern wieder, als dass wir ungefaehr um diese Zeit ein Taxi bestiegen (Tnx, Nicole!) und "heimwaerts" gen Hotel fuhren…
Natuerlich ist nicht alles "Friede, Freude, Eierkuchen". Zum einen muss man der Firma Olympus und denjenigen, die das Ganze "gewuppt" haben, absolut zugute halten, dass sie sich wirklich bemueht haben, es den Herbeireisenden so angenehm wie moeglich zu machen. Andererseits muss ich mich zumindest teilweise der Kritik von Annik Rubens anschliessen, die hier auf ihrer Webseite schreibt:
"(…) Kritikpunkt Nummer eins ist und bleibt für mich: Wo waren die Podcaster? Wieso war das mitten in der Woche an einem Dienstag? Ich hätte so gerne mehrere von den nationalen Gewinnern kennen gelernt, aber außer den erwähnten war niemand da. Nicht einmal weitere deutsche Podcaster (zum Beispiel die hier). Sehr schade. Falls der Award wirklich zu einer jährlichen Veranstaltung wird, dann plädiere ich an die Entscheider, das Ganze zu einem Treffpunkt der Szene zu machen. Denn das fehlt in Deutschland. Gerne in alternierenden Städten, gerne mit alternierenden (Co-)Sponsoren. (…)"
Aus einer Art "Trecker-Treck" wurde einst die "Love Parade". Vielleicht wird aus dieser diesmaligen, noch kleineren Veranstaltung irgendwann mal so etwas wie der "Podcast-Bambi". Der Weg dorthin ist allerdings lang und steinig, denn so etwas auf europaeischer Ebene (also ueber die deutschen Grenzen hinaus) zu stemmen, ist natuerlich aufwendig, erfordert u.a. ein hohes Mass an Logistik, Engagement und letztendlich – Geld…
Updates:
Video vom EPA bei YouTube.
Den ersten, offiziellen Blogeintrag vom EPA gibt es hier…
Der NormCast Nr.135 ist mittlerweile erschienen.
Darin sind viele O-Toene von der Veranstaltung zu hoeren.