Manchmal ist das gute, alte "Dampfradio" doch noch fuer eine Ueberraschung gut. Das "Nordmende Bohème", eine Hinterlassenschaft der Oma, wird alle paar Monate mal fuer kurze Zeit angeworfen, damit die darin befindlichen Bauteile zumindest sporadisch mal wieder "formatiert" werden…
Beim nostalgischen Kurbeln tauchte ploetzlich eine ungewohnte UKW-Station in englischer Sprache bei 91mhz mit starkem Signal auf. Eine Online-Recherche ergab, dass das zweite Radioprogramm des britischen Soldatensenders BFBS schon seit dem 2. August 2010 von Guetersloh ausgehend auf UKW 91,7 mhz analog ausgestrahlt wird.
Schon vor einigen Jahren begann der "normale" BFBS-Sender (hier in der Gegend auf 103 mhz zu hoeren), sich negativ zu veraendern. Gern gehoerte Sendungen wurden ploetzlich in das zweite Programm verlegt, welches bis dato nur ueber einen schwaecheren Sender aus Bielefeld zu empfangen war. BFBS1 spielte danach oft voicecoderlastigen Plastik-Party-Pop bis zum Abwinken, der wiederum von vermeindlich-"hippen" Moderatoren in bester Klatschtantentradition "moderiert" wurde und wird. Die Aufschaltung des "BFBS Radio 2" laesst dagegen nun wieder Hoffnung auf bessere, englischsprachige Unterhaltung aufkeimen…
Zeitgleich wird die Praesenz der britischen Streitkraefte hier in der Gegend dezimiert. Der bisher reichweitenstaerkste BFBS-Sender Langenberg (96,5 mhz) wurde mittlerweile dem Deutschlandradio zugesprochen (siehe Pressemitteilung). Somit duerfte das Ende des BFBS in Deutschland trotz der aktuellen Umstrukturierungen in absehbarer Zeit besiegelt sein…
Trends entstehen im Internet ziemlich schnell.
Quasi von heute auf morgen gleicht Facebook einem Comicheft*.
In diesem Fall haben 8 von 9 Freunden (und das ist nur eine von mehreren Statusmeldungen dieser Art) ihr Profilbild zugunsten von Alf, Flip dem Grashuepfer, Benjamin Bluemchen oder Lucky Luke geaendert. Interessant ist es, Parallelen zwischen diesen Alter Egos und deren "Eigentuemer" zu suchen und ggf. zu finden :-)
Das Dumme dabei ist nur, dass es dadurch jetzt noch schwerer faellt, die gerade parallel online befindlichen Freunde zu identifizieren, da kuerzlich die namentliche Auflistung durch eine Profilbildervorschau ersetzt wurde. Abgesehen davon verbirgt sich hinter "Captain Future" ein Maedel (Andrea) und die Person, die sich derzeit hinter "Doctor Snuggles" versteckt, ist im wahren Leben weitaus juenger. Nicht wahr, Mike? :-)
Zudem gibt es derzeit einen weiteren, merkwuerdigen Trend bei Facebook: Zum Betrachten mancher dort hinterlegter Webseiten, Fotos oder Videos muss ERST der "Gefaellt mir"-Knopf gedrueckt werden. So ein Humbug! Das ist doch nur "Klickhascherei", denn wer weiss schon im Vorfeld, ob das angeklickte Material wirklich gefaellt? Bei Twitter wuerde so etwas mit einem eindeutigen "#fail" kommentiert werden…
(*in Anlehnung an ein Twitter-Zitat vom "ifranz")
Update: …und es geht munter weiter…
Ein Sport braucht eine Leitfigur, jemanden, mit dem oder der sich viele Leute identifizieren koennen. In den 80ern haben Steffi Graf und Boris Becker bei vielen Deutschen das Interesse am Tennis geweckt, Henry Maske begeisterte in den 90ern mit seinen siegreichen Boxkaempfen und um Michael Schumacher wuchs ein regelrechter Kult um die Formel Eins (und natuerlich Ferrari) heran. Mit dem "Abgang" dieser prominenten Leitfiguren sank oftmals auch das Interesse an den zugehoerigen Sportarten…
Aktuell ist es wieder ein deutscher Rennfahrer, der die Massen begeistert: Sebastian Vettel. Am Sonntag, den 14.11.2010 wurde er im finalen Saisonrennen erstmalig Weltmeister. Der juengste Formel-Eins-Weltmeister aller Zeiten. Herzlichen Glueckwunsch, toll gemacht!
Michael Schumacher fiel beim letzten Saisonrennen der Formel Eins gleich in der ersten Runde aus und konnte sich dabei noch gluecklich schaetzen, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen ist. Schade fuer ihn, aber irgendwie stellvertretend fuer seine eigentlich verkorkste Comeback-Saison. Schon im Vorfeld des Schumi-Comebacks war ich der Meinung, dass selbiges keine gute Idee sei. Schumacher haette niemandem mehr auch nur irgendetwas beweisen muessen, er hatte alles erreicht, was es zu erreichen gibt und er hat nicht zuletzt dadurch den Formel-Eins-Rennsport nicht nur in Deutschland weit nach vorne gebracht. Und das wird ihm auch keiner nehmen koennen, doch in dieser schnellebigen Zeit werden sich viele im Nachhinein "nur" an diese misglueckte Saison erinnern, was den eigentlichen Leistungen dieses Ausnahmerennfahrers mit Sicherheit nicht gerecht wird.
Lena Meyer-Landrut sollte sich vielleicht auch ueberlegen, ob eine erneute Teilnahme am naechsten Eurovision Song Contest vorteilhaft fuer sie waere, denn es gibt Dinge, die man nicht so einfach toppen kann…
Zugegeben, ab den 90ern haben sie (bzw. hat er) eine Ballade zuviel geschrieben. Aber das war bei den Scorpions auch nicht anders :-) Doch Bon Jovi sind in der Gegenwart angekommen, sowohl musikalisch als auch in punkto "Neue Medien"…
Am 11.11.10 wurde ab 2 Uhr morgens (GEZ – Guetersloher-Einheits-Zeit :)) via YouTube ein Gratis-Live-Konzert der Rockband aus New York uebertragen.
Natuerlich -schliesslich leben wir im falschen Land- war aller Anfang schwer:
…doch dann lief es doch noch wie am Schnuerchen. "You give love a bad name", "Born to follow", "Lost Highway" ertoenten, gluecklicherweise noch keine Spur von der Edelschnulze "Bed of roses". Doch die sollte dem Schreiber dieser Zeilen erspart bleiben, denn die Tatsache, dass es mitten in der Woche mitten in der Nacht war, erlaubte diesmal kein komplettes, virtuelles Konzerterlebnis.
Fazit: Gutes Bild (wenn auch nicht perfekt), fluessiger Datenstrom ohne Aussetzer, guter Sound… was will man mehr? Das darf ggf. auch gerne mal einen "Spontan-Euro" kosten.
Ganz zwanglos…
Wer erinnert sich noch an den legendaeren "Hurz" – Sketch mit Hape Kerkeling? Der Mann, der dabei am Klavier sass, war Achim Hagemann. Der wiederum scharte spaeter ein paar faehige Musiker um sich und machte es sich mit der dadurch entstandenen "Familie Popolski" zur Aufgabe, die Urspruenge der Popmusik ein fuer alle Mal zu klaeren.
Unfassbar! Ein Skandal aus der Welt der Popmusik! So gut wie alle Top-Hits der letzten Jahrzehnte sind geklaut! Die eigentlichen Urheber der Songs sind die Mitglieder einer völlig unbekannten, verarmten Musikerfamilie aus Polen: der Familie Popolski . Quelle: TV Movie
"DER (!) Familie Popolski" spielt bekannte Pop- und Rocksongs (und nicht nur die ganz alten Huete…) in jeweils voellig abgewandelter Form. Aus urspruenglichen "Gitarrenbrettern" werden sanfte Balladen und umgekehrt. Garniert mit einer gehoerigen Portion Polka und Wodka und den netten Geschichten, die Achim Hagemann alias "Pavel Popolski" einrahmend zum Besten gibt. Demnaech hoerte z.B. Opa Popolski seine (natuerlich selbstgeschriebenen!) Hits eines Tages in einer polnischen Grossdiskothek, dem legendaeren "Polski-Palast", in voellig verhunzter Form und fing darueber bitterlich an zu weinen. Zuhause angekommen, schrieb er dann die weltberuehmte Ballade "Crying at the discotheque" :-)))
Die Show spart natuerlich nicht mit Klischees – und das darf sie auch nicht. Musikalisch gesehen ist die ganze Geschichte wirklich auf erschreckend-hohem Niveau. Selbst eigentlich abgenudelte Songs wie "Sex Bomb" oder "The Final Countdown" machen im Popolski-Stil wieder richtig Spass! Empfehlung!
Ein Zusammenschnitt der Show laeuft im ZDF-Theaterkanal am 12.11.10 und 17.11.10.
Eine laessige Brachialversion von "Cheri Cheri Lady" gibt es hier: YouTube-Video
Die Audio-CD gibt es hier und den (legalen) MP3-Download hier (Amazon.de).