Das Traumschiff

21. Dezember 2010 Kommentare ausgeschaltet

"Lassen Sie uns diesen Gruss zum Anlass nehmen, Ihnen fuer die vielfaeltigen, aktuellen Beweise des Vertrauens zur Reederei und zur DEUTSCHLAND (Anmerkung: Gemeint ist das gleichnamige Kreuzfahrtschiff…), sei es durch Buchungen von Reisen oder in Form von ermutigenden Zuschriften, herzlich zu danken."

Diese Zeilen entstammen einem persoenlichen (!) Anschreiben einer deutschen Reederei und lagen einer "Bordzeitung" bei, in der u.a. Prominente wie Udo Lindenberg auf dem Schiff posieren. Obwohl das alles ordentlich, nett und freundlich formuliert wurde, frage ich mich, wieso gerade ich das bekomme, zumal ich noch nie in meinem Leben ein "richtiges" Kreuzfahrtschiff betreten habe. Schade eigentlich :-))

Anscheinend wurde mal wieder eine Adressdatenbank von A ueber B, C, D (…) nach Z verschachert…

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Eingeschraenkter Winterdienst

19. Dezember 2010 Kommentare ausgeschaltet

…ein Artikel aus der letzten Wintersaison, hier aus aktuellem Anlass wieder hervorgeholt… :)

Diejenigen, die ein Eckhaus besitzen oder bewohnen, sind in diesen Tagen leider besonders gefordert, denn es reicht laut Gesetzesauflagen nicht, nur die Seite mit der Grundstueckseinfahrt vom Schnee zu befreien. Generell muss der gesamte Gehbereich, der vom eigenen Grundstueck gestreift wird, beruecksichtigt werden. Grundsaetzlich liegt diese Pfilcht beim Hauseigentuemer oder dem Vermieter, Letzterer kann aber per Mietvertrag seine Mietparteien dazu verdonnern.

Besonders in Deutschland ist diese Sache typischerweise ueber-reguliert. Waehrend in anderen Laendern ein nicht geraeumter Buergersteig als ein "Act Of God" bezeichnet und gehandhabt werden kann, treibt es hierzulande die Deutschen teilweise (wie hier kuerzlich geschehen) schon um fuenf Uhr morgens auf die Gehsteige, um die Nachbarn mittels lauter Kratzgeraeusche fruehzeitig aus dem Schlaf zu reissen. Manchmal geht es auch erst abends nach 22 Uhr los und derjenige, der gerade ins Bett gegangen ist, muss darauf hoffen, dass der arbeitswuetige Nachbar gleichmaessig schippt, damit das monotone Geraeusch den Einschlafvorgang befluegelt…

Fakt ist, dass trotz aller Witterungsbedingungen vergessen wird, dass es so etwas wie eine Nachtruhe gibt und dass es gerade am Wochenende Zeitraeume gibt, in denen Schnee schieben nicht gerade erwuenscht bzw. erlaubt ist. Es schneit. Es ist Winter. Darauf muessen sich auch Radfahrer und Fussgaenger einstellen und keiner darf erwarten, dass der Radweg bzw. Buergersteig generell in idealem Zustand gehalten werden kann. Die Kommune macht’s ja schliesslich vor, denn Nebenstrassen werden mittlerweile nicht mehr geraeumt und/oder gestreut, also muss jeder, der "abbiegt", sowieso mit erschwerten Bedingungen rechnen.

Diejenigen, die sofort "Schneeschieber bei Fuss" parat stehen, sobald sich nur eine Flocke am Himmel zeigt, haben entweder nichts Besseres zu tun oder sind uebervorsichtig, denn der Gesetzgeber sagt auch hier, dass nicht geschoben werden muss, solange der Niederschlag anhaelt.

Vielleicht sollten Privatleute auch hier der Kommune nacheifern und sich einfach ein Schild mit der Aufschrift "Eingeschraenkter Winterdienst" zulegen :-)

Weiterlesen: Streupflicht / Wikipedia / Sueddeutsche

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6 Jahre NormCast

17. Dezember 2010 Kommentare ausgeschaltet

Am 17.12.2004 erschien die erste NormCast-Folge im Internet. Seitdem erscheinen durchschnittlich ca. 30 Stueck pro Jahr. Die Sendung war eine der ersten, vorwiegend deutschsprachigen Podcast-Produktionen, die sich eindeutig am Radio aelterer Machart orientierte – und das mit voller Absicht. Viele interessante Leute waren seitdem dort zu Gast, von dem mittlerweile leider verstorbenen Mal Sondock ueber Radio-Legende Werner Reinke bis zu Bands wie Die Happy, Fools Garden oder Boppin' B. Otto Waalkes gab sich die Ehre und die Deutschrocker Klaus Lage, Purple Schulz und Heinz-Rudolf Kunze waren ebenfalls dabei. Alles in allem hat es viel Spass gemacht, diese Leute zu treffen und daraus resultierend hoffentlich interessante Sendungen zu produzieren. Und natuerlich hat man ueber die Jahre viele nette Mitstreiter/innen und andere Medienleute und Leutinnen kennengelernt…

176 Folgen bedeuten insgesamt 83 Stunden und 52 Minuten Netto-Spielzeit am Stueck. Natuerlich sind alle anderen, vergangenen und aktuellen Produktionen hier nicht mit eingerechnet, denn das ergaebe unter dem Strich nochmal mehr als dreimal soviel…

Noch immer gibt’s die Sendung als traditionellen Podcast in kostenloser Form. Wie lange noch, wird sich zeigen. Waehrend in anderen Podcasts gerne mal ausgiebig zu Spenden aufgerufen wird, liegt mir das persoenlich eigentlich nicht so, obwohl der ein- oder andere Download-Euro sicherlich willkommen waere. An dieser Stelle besteht also Handlungsbedarf und in 2011 wird da definitiv irgendeine Konsequenz gezogen werden muessen – so oder so. Dennoch hat der Podcast einige Tueren geoeffnet und das ist sicherlich auch ein schoener Ertrag…

Heute hat der NormCast erstmal seinen sechsten Geburtstag. Und nachdem einer der "Ableger" (die "Podparade") vor ein paar Jahren ebenfalls mal fuer einen Preis nominiert war, hat es mit dem EPA in diesem Jahr erstmalig zu einem solchen gereicht, was mich auch sehr gefreut hat. Mit dem Ende dieses Jahres wird’s aber wohl erstmal eine Schaffenspause geben.

Die traditionelle Jahrescollage wird uebrigens nicht -wie in Folge 176 angekuendigt- heute oder morgen erscheinen, dafuer dann in der naechsten Woche, noch vor Weihnachten!

Bis dahin… Man hoert sich!

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Ab in den Sueden…

16. Dezember 2010 Kommentare ausgeschaltet

…denn dieser komplett aus LEGO gebaute und von daher sprichwoertlich "steinige" Tourist passt eigentlich eher in den Sommer, ist aber derzeit im Eingangsbereich des Guetersloher Real-Marktes zu finden.

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JMStV – Deplatzierte Regelwut

15. Dezember 2010 Kommentare ausgeschaltet

Eine Abkuerzung geistert derzeit durch die Medien: "JMStV".

Der JugendMedienschutzStaatsVertrag trieb und treibt die Blogger auf die Barrikaden, und das voellig zurecht. Dieses unausgegorene Machwerk haette -wenn es denn so durchgekommen waere- teilweise fatale Folgen fuer viele Webseiten und Blogs gehabt, die fuer viele sicherlich existenzbedrohend gewesen waeren.

Eine Jugendschutzkennung nach dem FSK-Modell haette generell und/oder beitragsabhaengig eingebunden werden muessen, ein "Jugendschutzbeauftragter" haette im jeweiligen Impressum benannt werden muessen und weitere Huerden (wie z.B. "Sendezeiten" fuer angeblich nicht jugendfreie Inhalte) haetten den Bloggern und vielen anderen Webseitenbetreibern gehoerig-viele Steine in den Weg geworfen. Eine Abmahnwelle durch finanziell motivierte Rechtsanwaltskanzleien wurde befuerchtet.

"Deutschland verabschiedet sich aus dem Netz" und "Deutschland! Wir koennen fast alles – ausser Internet" – nur zwei von vielen, ablehnenden Ueberschriften. Jetzt scheint das Ganze aber doch noch ein gutes Ende zu nehmen, denn allem Anschein nach soll die Sache nun endlich gekippt werden (siehe Heise-Meldung).

"Und dann will es keiner gewesen sein und keiner hat’s geseh’n…" Der alte Liedtext passt derzeit sehr gut in die hiesige Parteienlandschaft. Interessant ist, dass ausgerechnet die CDU jetzt von ihrem eigenen "Machwerk" abzuruecken scheint.

Das Internet ist kein Kindernet. Wir koennen nicht alle Inhalte auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunterschrauben. Das soll kein Freibrief fuer generell abzulehnende Inhalte einschlaegiger Art sein, aber letztendlich ist das Netz fuer alle da. Eine typisch-deutsche Regelwut wuerde an dieser Stelle dieses Land gewaltig in den Hintergrund draengen.

Man stelle sich das mal vor: Waehrend die ach so gefaehrdeten Jugendlichen (die mit Sicherheit mehr Ahnung von der Materie haben als diejenigen, die sich den "JMStV" ausgedacht haben) sich auf irgendwelchen auslaendischen Seiten weiterhin die gewuenschten Inhalte betrachten, stampfen die Ottonormalblogger ihre Hobbyseiten ein – aus Angst vor uebereifrigen Anwaelten. Ein wahrlich skurriles Szenario…

"Der Gesetzestext ist eine Katastrophe" – stimmt. Eine Katastrophe, die es abzuwenden gilt.

Dank an all diejenigen, die sich die Social-Media-Netzwerke zur anscheinend (und hoffentlich) erfolgreichen Bekaempfung dieses Irrsinns zunutze gemacht haben…

KategorienMedien