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Medienwandel und Flachbildrauschen

19. August 2013

Das Portal "Digitalfernsehen.de" beschreibt aktuell sehr nachvollziehbar, wie sich das Fernsehverhalten insbesondere bei internetaffinen Leuten veraendert hat:

"Werden Smartphone und Tablet parallel zum Fernsehgerät als sogenannter Second-Screen genutzt, so erhalten die mobilen Geräte in der Regel mehr Aufmerksamkeit vom Nutzer als der TV. (…)
Die Aufmerksamkeit, die den vermeintlichen Zweitgeräten zu Gute kommt, liegt dabei im Durchschnitt um 25 Prozent höher, als die Aufmerksamkeit, die der Fernseher für sich verbuchen kann. (…)
Der Fernseher liefert oft nur noch das Grundrauschen im Hintergrund, aber die Aufmerksamkeit gilt dem Smartphone oder Tablet (…)" Quelle: Digitalfernsehen.de

Ganz schlechte Karten in punkto Aufmerksamkeit haben heutzutage Sendungen oder Filme, die zwischenzeitlich "durchhaengen", also langweiliger werden. In diesen Momenten ist der Griff zum Netbook oder Smartphone schnell vollzogen. Ergeben sich daraus dann beispielsweise Chats oder Recherchen irgendwelcher Art, koennen grosse Teile der parallel laufenden Fernsehinhalte tatsaechlich "vorbeirauschen", man verliert den roten Handlungsfaden und damit oftmals die Lust am Weiterschauen.

Doch vor allen Dingen Live-Sendungen wie beispielsweise "Schlag den Raab", der "Eurovision Song Contest" oder Fussballspiele laden foermlich dazu ein, parallel zum Fernsehbild mit Gleichgesinnten via Twitter oder Facebook zu chatten. Das kann sehr viel Spass machen und interessanterweise mischen sich Social Media- und Fernsehkonsum hierbei passend, so dass beiden Elementen genuegend Aufmerksamkeit zukommt. Schliesslich will man ja nichts verpassen, um weiter mitreden zu koennen. Das Fernsehen ist also keine "Einbahnstrasse" mehr.

Fraglich ist nur, ob diese sogenannten "Second Screens" durch die Fernsehsender selbst, wie schon in einigen Piltoprojekten versucht, in den Hauptbildschirm integriert werden koennen und ob das wiederum vom interaktiven Fernsehzuschauer akzeptiert werden wird. Ein Fussballfeld kann nicht gross genug dargestellt werden, doch fuer Twitter & Co. reicht tatsaechlich ein kleiner Tablet-Bildschirm. Die Zeichen stehen also eher auf Koexistenz…

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