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DAB Reloaded

2. August 2011

Digitales Radio ueber Antenne –Digital Audio Braodcasting– wurde bereits vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben. Mit maessigem bis gar keinem Erfolg. Das neue Radiosystem wurde vom Buerger nicht angenommen und duempelte ueber Jahre hinweg nur so dahin. Nun soll’s der verbesserte Standard "DAB+" richten.

Was im Fernsehbereich einwandfrei und ziemlich problemlos funktioniert hat –die Abschaltung der analogen Ausstrahlung zugunsten der digitalen– wird im Radiobereich nicht so einfach zu bewerkstelligen sein. Gruende dafuer gibt es sicherlich viele. Ein analoges Fernsehsignal ist im Vergleich zu einem analogen Radiosignal ziemlich breit und verbraucht(e) weitaus mehr (Sende-) Energie. Die alten Roehrenfernseher wurden durch grosse Flach-TVs ersetzt, die mit entsprechend-neuen Tunern fuer DVB-C/S/T ausgeruestet sind. Die Leute sitzen nun davor und geben sich entweder mit Pixel-TV (DVB-T) zufrieden oder geniessen echtes HDTV ueber Satellit. Das Kabel kann hierbei als Mischfaktor angesehen werden. Doch BluRays mit 3D-Filmen und Spiele auf grossen Bildschirmen ueben einen grossen und vor allen Dingen marktrelevanten Reiz aus. Soll heissen: Digitale TV-Ausstrahlung und neue Technologien fuer’s Wohnzimmer gingen hier Hand in Hand und brachten den Erfolg.

Doch das gute, alte Dampfradio ist schon lange nichts mehr fuer HiFi-Freaks. Die ausgestrahlten Musiksignale bilden schon lange nicht mehr die urspruenglich aufgenommene Realitaet ab, denn sie passieren auf ihrem Weg zur Sendeantenne diverse Filter, Limiter usw., die das Signal den angeblichen Hoergewohnheiten "anpassen". Dabei ist es unerheblich, ob der Zuhoerer das Signal ueber einen einwandfrei, mit 75db ueber Rauschen einfallenden UKW-Sender oder ueber ein ebenfalls starkes Digitalsignal empfaengt. Heutzutage sitzt wahrscheinlich auch kaum noch jemand vor einem Radiorecorder und nimmt Songs auf wie zu Mal Sondock’s Zeiten. Das, was gefaellt, wird heruntergeladen. Aus dem Internet. Und das hat mittlerweile die Verbreitung, die viele Anbieter von alternativen Verbreitungswegen sich wuenschen. Das UKW-Radio ist aber trotzdem allgegenwaertig geblieben, vom Roehrengeraet in der Backstube bis zum Autoradio, vom Badezimmerkistchen bis zum FM-Teil im Handy, als Tuner, Receiver, Radiowecker, Kuechenradio oder Mini-Walkman. Und es gibt etliche Millionen davon. Diese Dinger sollen einfach nur spielen. Nicht mehr und nicht weniger. Und genau deshalb braucht eigentlich niemand ein auch in punkto Programmvielfalt limitiertes Digitalpaket.

Warum setzen gewisse Gruppierungen auf DVB-T, DAB und andere, terrestrische Verbreitungswege? Die ultimative Allgemeinloesung waere die Schaffung von flaechendeckenden Breitbandzugaengen. Hierfuer sollten die wertvollen Frequenzen genutzt werden, denn hierueber kann jedes Signal bequem verbreitet werden. Mobile Internetradios waeren mit Sicherheit vielfaeltiger verwendbar als DAB(+)-Geraete. Man koennte Ö3 im Elbtunnel und NDR2 im Tauerntunnel hoeren. …und natuerlich die zahllosen, interessanten Webradios aus aller Welt, die dem hiesigen "besten Mix der 80er, 90er…" sicherlich Paroli bieten koennten und wuerden…

So, und da kannste inner naechsten Viertelstunde mal drueber nachdenken. Viertelstunde? Schaffst Du schon… :-) (Frei nach Fritz Eckenga)

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