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DAB ohne Zukunft?

3. November 2006

Das "Digital Audio Broadcasting" (kurz "DAB") hat anscheinend keine grosse Zukunft, meint der Intendant vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in der Netzeitung.

Die Technologie an sich sei zwar ausgereift, aber die mangelnde Kenntnis der Radiohoerer ueber diese Alternative und die auch daraus resultierende Nicht-Akzeptanz derselben fuehre dazu, dass sie verschmaeht wuerde. Die Leute sind mit UKW schlicht und ergreifend zufrieden und zwar so, wie es ist.

Im Auto wuerde die "neue" Technologie ja durchaus Sinn machen, denn jeder, der z.B. mal durch die Alpengebiete gefahren ist, weiss, wie schwer oftmals ein ordentlicher Radioempfang im fahrenden Wagen zu realisieren ist. In fast jedem Tal gibt es einen neuen Sender und daraus resultierend eine neue Frequenz. Aber die heutigen RDS-Radiotuner wechseln automatisch und in den allermeisten Faellen funktioniert es auch gut, insbesondere dann, wenn das Radio ueber zwei Antennen und zwei Empfangsteile verfuegt.

Technisch gesehen verbraucht ein normales UKW-Stereosignal eine groessere Bandbreite als wie ein digitales. In dieser Hinsicht verhaelt sich das Radio im wahrsten Sinne des Wortes und in doppelter Hinsicht "analog" zum Fernsehen. Waehrend digitales Fernsehen schnell zu einer grossen Akzeptanz und der damit verbundenen Abloesung des analogen Verbreitungsweges gekommen ist, duerfte das Radio tatsaechlich wohl noch laenger der traditionellen UKW-Verbreitungsart treu bleiben. Eigentlich ist das auch gar nicht schlecht. Undenkbar, wenn die ganzen -zigmillionen Radios, Autoradios, Radiowecker, Dampfradios usw. von heute auf morgen nur noch nutzloser Schrott waeren.

Viel interessanter sind die digitalen Anwendungsformen z.B. auf der Kurzwelle. Dort ist es mittlerweile moeglich, mehrere Radiosender mit Bitraten, die einer ordentlichen MP3-Datei entsprechen, gebuendelt ueber eine einzige Frequenz zu schicken (Beispiel: 6085 khz). Sofern das Signal auf Empfaengerseite entsprechend ausgewertet werden kann, ist somit eine viel angenehmere Hoererfahrung moeglich, als wie man es durch das oftmals durch Ueberlagerungen, Fading und/oder Aufloesungserscheinungen gebeutelte, traditionell-amplitudenmodulierte Kurzwellen-Rundfunksignal gewohnt war oder ist…

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