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2012 : Katastrophenkino

23. Oktober 2010

Die Liste der Filme, die in Roland Emmerich’s Werk "2012" irgendwie wiederzufinden sind, ist lang. "The Day After Tomorrow" (auch von Emmerich), "Der Sturm", "Titanic", "Poseidon", "Armageddon" und viele Katastrophenklassiker der 70er und 80er Jahre duerften fuer die ein- oder andere Szene Pate gestanden haben.
Was natuerlich nicht heissen soll, dass hier stumpf geklaut wurde…

Im Jahre 2009 erhält die amerikanische Regierung einen vertraulichen Report, der bestätigt, dass die Erde schon in wenigen Jahren dem Untergang geweiht ist. Während engagierte Wissenschaftler (…) fieberhaft nach Auswegen aus der Katastrophe suchen, wird an oberster Stelle ein geheimer Katastrophenplan entwickelt, der jedoch nicht die Rettung aller Menschen vorsieht. Als Jackson Curtis (JOHN CUSACK) und seine zwei Kinder eines Tages einen Familienausflug in den Yellowstone Nationalpark unternehmen, stoßen sie nicht nur auf eine gigantische militärische Forschungseinrichtung, sondern auch auf den exzentrischen Wissenschaftler Charlie Frost (WOODY HARRELSON), der alle Anzeichen vom Ende der Welt akribisch festhält. Jackson nimmt ihn zunächst nicht ernst. Doch als bald darauf in Los Angeles die Straßen aufbrechen, weiß er, dass er den scheinbar hoffnungslosen Kampf gegen die Zeit und die bevorstehende Naturkatastrophe aufnehmen muss.

Basierend auf den Prophezeiungen der Maya, entwirft Regisseur Roland Emmerich in 2012 sensationelles Action-Kino atemberaubenden Ausmaßes. In einem dramatischen Überlebenskampf muss sich die Menschheit den Naturgewalten wie gigantischen Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüchen stellen. Der Beginn einer neuen Zeitrechnung steht bevor… (…) Quelle: Amazon.de

Der Film ist unlogisch, vorhersehbar, klischeehaft, masslos uebertrieben und manchmal auch kitschig – doch ebenso technisch brilliant, aeusserst spannend, aufwendig und unterhaltsam. Es macht, nachdem die ersten, sich etwas ziehenden 35 Minuten ueberwunden sind, in den folgenden zwei Stunden wirklich Spass.
Natuerlich gibt es typische Elemente, die sich wie ein roter Faden durch amerikanische Filme ziehen, wie z.B. die Tatsache, dass die Helden immernoch genuegend Zeit haben, die Heldendame zu umarmen und ausgiebig zu kuessen, bevor Sekunden spaeter die Katastrophe ausbricht oder verhindert wird. Emmerich zieht alle Register des Hollywood-Films und gerade das hat eben seine Vor-und Nachteile.

Auch ueber die vielen eingebettetten Aussagen innerhalb des Films braucht man an dieser Stelle keine grossen Worte verlieren. Die Vereinigung der unterschiedlichsten Menschenvoelker und deren Religionen in der Not hat im Film eine lange Tradition, allerspaetestens seit Emmerich’s "Independence Day".

Auf der DVD gibt es ein alternatives Ende des Films, welches aber aufgrund des viele Minuten vorher Passierten obsolet ist und wahrscheinlich auch deswegen nur als Bonuselement auf der Scheibe landete…

Was bleibt, ist der Eindruck eines in technischer Hinsicht perfekten Popcornkinostreifens, welcher trotz seiner an sich ernsten Thematik nicht unbedingt den mahnenden Finger erhebt und jenseits jeglicher Logik bestens unterhaelt.

Im ebenfalls auf der DVD enthaltenen "Making of" wird das dann auch passend formuliert: "People wanna be entertained, people wanna be blown off their seats and that’s what Roland does best…"

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