Das Museum wurde aufgeraeumt
Das Radio- und Telefonmuseum im Verstärkeramt ist eine altehrwürdige Einrichtung, die von einigen aktiven Mitgliedern des zugehörigen Vereins betrieben und erhalten wird. Vor vielen Jahren stieß auch ich dazu.
Es bietet eine gewisse Faszination, in alte Technik einzutauchen, sich mit ihr zu befassen und sie neu zu entdecken, wenn sie denn funktioniert 🙂

Um ehrlich zu sein: Geschätzte 90% der dort befindlichen Geräte funktionieren nicht mehr. Der unterirdische Bunker, in dem sich das Museum befindet, kann nicht durchgehend beheizt werden und ist daher meistens feucht und kalt, was quasi Gift für z.B. Antriebsriemen von Plattenspielern, Andruckrollen von Tonbandgeräten oder Tapedecks und Elektronik allgemein ist. Trotzdem wird versucht, einen Teil funktionsfähig zu halten und andere Geräte, bei denen zumindest ein optischer Darstellungswert gegeben ist, zu präsentieren.

Über die Jahre ist aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Geräte eintrafen (und diese teilweise zu unkritisch angenommen wurden), ein großer, ziemlich ungeordneter Materialüberschuß entstanden.
Somit wurde ein Außenlager angemietet, um das Museum und dessen internes Lager zu entlasten.

Die Folge waren z.B. eine durch "unseren" YouTuber Xaver (Kanal "Radio Bauprojekte") via WDR 4 initiierte Aufräumaktion, an der sich überraschend-viele Leute beteiligten und die sozusagen den Startschuss für alles weitere gab.
Ich habe daraufhin in den letzten Monaten etliche Stunden im RTM verbracht, um das Lager zu organisieren, sämtliche Ausstellungsräume zu durchforsten und diese teilweise neu zu gestalten. Mein besonderer Dank gilt dabei Norbert "Nobbi" Sölker, der mit viel Einsatz, Ideenreichtum und Zeit (Zitat: "Ich bin Rentner, ich darf das") aktiv war und auch mich immer wieder motiviert hat.

Es wurden Geräte aus den Untiefen des Lagers geborgen, die da teilweise schon über viele Jahre in einem wahren Chaos schlummerten. Diese haben nun die vorhandene Ausstellung ergänzt und/oder andere Stücke ersetzt.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir sind zwar noch nicht fertig (so richtig "fertig" wird sowas sowieso nie), aber ein großer Sinnabschnitt ist erreicht, der Rest ist (erstmal) "Frickelkram".
Am 21.3.25 war die Eröffnung der meistenteils von Hans Dieter Lechtermann gestalteten Sonderausstellung "90 Jahre Fernsehen in Deutschland", zu der auch der Bürgermeister erschien und ein paar Worte an die zahlreiche Zuhörerschaft richtete.

Nach all den Strapazen kehrt jetzt wohl erstmal wieder etwas Ruhe ein und ich werde in den "Normalbetrieb" wechseln.

Besucht das Museum gerne, der Eintritt ist frei, der Verein freut sich über Spenden.
Aber bitte nicht in Form von alten Faxgeräten :-))