BarFly Open Air
Im Mai dieses Jahres verstarb Peter Gruenheit, der unter anderem ueber Jahre hinweg die Veranstaltungsreihe "Guetersloher Sommer" betreut hat. Aus diesem Anlass wurde am 31.08.2008 ein Sonderkonzert zum Gedenken an ihn auf der Freilichtbuehne im Mohns Park zu Guetersloh organisiert.
Bei allerbestem Wetter war der Austragungsort mal wieder proppenvoll. Anstelle des eigentlich schon obligatorischen Miele-Schirms stand diesmal eine luftig-ueberdachte Traversenkonstruktion auf der Buehne, denn es gab auch etwas mehr Buehnentechnik als sonst. Kleine Rauchschwaden und Lichtspiele wurden dezent platziert, so dass das Erscheinungsbild doch sehr harmonisch war…
Nach Buergermeisterin Maria Unger`s einleitenden und an Peter Gruenheit erinnernden Worten eroeffnete Phil Shackleton den musikalischen Reigen mit einer mitreissenden Mischung aus "Goldies" wie z.B. "Mrs. Robinson" von Simon & Garfunkel und eigenen Songs. "Diary" ist mit Sicherheit eines seiner allerschoensten Lieder… (MP3-Download)
Phil riss die Leute mit markanter Melodiestimme und seiner immer wieder genial-klingenden Gitarre in seinen Bann und so nach und nach holte er dann die ersten Mitstreiter auf die Buehne. Letztendlich stand dort eine zeitlang auch die typische "BarFly"-Besetzung, die sich normalerweise an jedem zweiten Donnerstag im Monat im Kneipenbereich der "Weberei" trifft, um fuer das Publikum unentgeldlich gemeinsam zu musizieren. Generell ist die Musik der "BarFlyers" immer recht Blues-lastig, gelegentliche Ausfluege in andere Genres sind aber durchaus oefters mal an der Tagesordnung. Und spaetestens dann, als Gerry Spooner seine obligatorische "Loeffelperformance" (der Name ist halt Programm…) zu "That`s Alright" ablieferte, konnte man viele, sich neugierig in Richtung Buehne reckende Haelse im Publikum beobachten.
Michael Van Merwyk bearbeitete seine unter anderem durch "BlueSoul" bekannte E-Gitarre mal begleitend, mal dominant und der unlaengst noch fuer Howard Carpendale spielende Achim Meier gab sich ebenfalls fuer zwei Songlaengen die Ehre, diesmal an dem sonst von Benni Bobe bearbeiteten TastenKasten :)
Zum Schluss standen alle Mitwirkenden noch einmal gemeinsam auf der Buehne, leider ohne die zuvor angekuendigten "Thunderbirds", die "aus organisatorischen Gruenden" lediglich durch Martin Rode am Saxophon vertreten werden konnten.
Ein harmonisches Konzert mit (zuvor angekuendigter) Ueberlaenge war es, das generell Appetit auf mehr machte und vielleicht waere es eine gute Idee, die "BarFly"-Truppe und/oder die "GT smAll Stars", zwischen denen es ja eine grosse personelle Schnittmenge gibt, zumindest einmal pro Saison auf die Buehne im "MoPa" einzuladen…
Kein Artikel ohne "Aber" :-) Was (zumindest mir) negativ aufgestossen ist, waren die leider aeusserst ausgepraegten Dunstwolken, die der portugiesische Sardinenbraeter, der auch schon die "Guetersloh International"-Veranstaltung mit einem entsprechenden Aroma deutlichst ueberzog, produzierte. Selbst so mancher Bierbecher hatte den Fischgeruch spaeter spuerbar angenommen. Nichts gegen Fisch an sich, aber unter dem dichten Baumbestand im Park haette es doch eigentlich von vornherein denkbar sein muessen, dass der stinkende Qualm nicht so leicht abziehen kann. Und leider musste anscheinend der eigentlich dringend notwendige, zweite Bierwagen dem Fischgrill weichen, was manchmal doch zu unangenehm-langen Wartezeiten am einzigen Bierstand fuehrte, obwohl sich die darin befindlichen Helfer/innen redlich bemuehten. Ueber Jahre hat die Konstellation "Zwei-Bierwagen-eine Wuerstchenbude" doch voellig ausgereicht…
Verbesserungsvorschlag fuer`s naechste Mal: Die "alten Verhaeltnisse" unter Hinzufuegung von beispielsweise einem Fischbroetchenstand wiederherstellen. Und schafft bitte das Becherpfand ab. Da muss es doch eine Loesung geben, denn letztendlich muss man sich fuer ein Bier zweimal anstellen und die vergebene Zeit waere den Musikern auf der Buehne in Form von Aufmerksamkeit doch eher zu goennen, oder?
Davon mal abgesehen: Tolle Veranstaltung, schoenes Wetter, viiiiel Publikum und eine heimelige Umgebung. Absolut gelungen!
Die Musiker:
Gerry Spooner – Gitarre, Gesang, Loeffel
Phil Shackleton – Gitarre, Gesang
Roger Clarke-Johnson – Kontrabass
Michael Van Merwyk – E-Gitarre
Andreas Gruenert – Mundharmonika
Martin Rode – Saxophon
Volker Wilmking – Querfloete, Gesang
Benni Bobe – Tasten
Jan Koeckstadt – Schlagzeug
Achim Meier – Special Guest an den Tasten