Anno 1280 – Mittelalter in Isselhorst
Otto III., Graf von Ravensberg, Burgherr der Sparrenburg und Ravensburg, hat am Wochenende zum dritten Mal zum mittelalterlichen Spektakulum "Anno 1280" auf den Hof Kruse bei Isselhorst geladen. Und viele, viele kamen…
Bei Otto dem Dritten handelt es sich aber nicht um eine Phantasiefigur.
"Sein Wirken und Schaffen ist gut überliefert. Das ravensbergische Territorium liegt im heutigen Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe) in Nordrhein-Westfalen. Ausgehend von seinen letztgültigen Grenzen (1652-1807) verteilt es sich auf die Kreise Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke und die Stadt Bielefeld. Die südlichste Begrenzung war der heutige Gütersloher Stadtteil Isselhorst. Otto III., Graf von Ravensberg, persönlich, wird nicht nur das höfische Leben des 13ten Jahrhunderts in all seinen Facetten präsentieren, sondern die Besucher auch auf ihrer Zeitreise in das Mittelalter begleiten. " Quelle: Webseite www.anno-1280.de
Und somit wurde sich auch um Authentizitaet bemueht. Ueberall auf dem malerischen Gelaende standen Zelte, in und vor denen Handwerker oder Kuenstler werkelten oder Haendler ihre Waren praesentierten. Viele Besucher kamen ebenfalls in zeitgemaessen Gewaendern daher. Immer wieder sorgte ploetzlicher Trommelwirbel dafuer, dass spontane Menschentrauben entstanden und dem Treiben der Spielleute zuschauten.
Die "Taverne" war dem Ansturm der Durstigen nicht immer gewachsen, doch gleich nebenan gab es eine "Knechtsemmel" (Bratwurst im Broetchen) als Alternativschmaus. Eine Wasserguillotine und Spontanschwertkaempfe, die scheinbar aus dem Publikum heraus entstanden, sorgten weiterhin fuer Kurzweil. Ein Hoehepunkt war sicherlich das mehrfach ausgetragene "Turnier der Ritter der europaeischen Kronen" (…dessen Sieger ueber das Schicksal der Prinzessin entscheiden durfte :)). Spektakulaer und so, wie man es sich mit dem aus alten Filmen angeeigneten Hintergrundwissen vorstellt: mit Feuersbruensten und Reiterscharen….
Am Freitagabend spielten zudem einige angesagte "Szene-Bands" auf. Dies geschah allerdings unter Zuhilfenahme heutiger Buehnentechnik, die dann auch prompt mehrmals aufgrund von akutem Strommangel versagte. "Der Strom ist weg – und das im Mittelalter – so eine Scheisse" rief der Saenger der Formation "Wolfenmond" ins Publikum und zeigte sich dann zusammen mit seinen Mitstreitern in einer mehr oder weniger zwangsweise duchgefuehrten A-Capella-Einlage stimmsicher. "Wolfenmond" bezeichen ihre Musik selbst als "Symbiose von Mittelalter und Elektro". Eine gewagte Mischung, die aber gut aufgenommen wurde. Desweiteren heizten an diesem wettermaessig malerischen Abend "die Koenige der Spielleute" –Corvus Corax– den Leuten ein, ebenso "Sonor Teutonicus" und "TrRollheimen". Letztere kamen auch an den beiden Folgetagen zum Einsatz.
Norbert "Nobby" Morkes zeigte sich in einem am Sonntag gefuehrten Kurzgespraech, welches demnaechst im "NormCast" zu hoeren sein wird, aeusserst zufrieden mit "seinem" Werk. Zu Recht.
Das Presse-Echo ist bisher deutlichst positiv und die Termine fuer die Neuauflage im naechsten Jahr stehen auch schon fest. Na denn: Auf ein Neues!