Karfreitagsgedanken
Da ist sie nun, die Partygeneration, die wirklich jede freie Wochenendgelegenheit zum Feiern, Tanzen und Trinken ausnutzen moechte. Sollte man meinen. Die "Piraten" fordern eine Aufhebung des "Tanzverbots" an Karfreitagen und veranstalten unter anderem einen Flashmob auf der Koelner Domplatte, denn "das Verbot ist nicht mehr zeitgemäß, denn es beschränkt die Rechte und diskriminiert die Freiheit von Andersgläubigen, Agnostikern und Atheisten in unangemessener Weise (…)". Meinen sie…
Bei aller eigenen Ausgeh- und Feierfreude und auch bei aller Sympathie fuer die Piraten sollte man doch beruecksichtigen, dass dieser Zustand des Ruhens traditionell gewachsen ist. Und wenn er nicht in den hiesigen Breitengraden seine Berechtigung hat, wo sonst? Das Argument, dass Andersglaeubige und andere dadurch "diskriminiert" wuerden, kann an dieser Stelle nicht so stehen bleiben, denn jeder, der hierher kommt und/oder hier lebt, sollte sich dessen bewusst sein, dass er/sie auf andere, sozusagen "ortsuebliche" Traditionen Ruecksicht nehmen sollte.
Und, nein, das birgt nicht automatisch das Recht in sich, dass quasi im Gegenzug andere Sitten und Gebraeuche, die hier aus welchen Gruenden auch immer nicht unbedingt alltaeglich sind, einfach so (allgemeingueltig!) eingefuehrt werden duerfen. Das hoert sich jetzt sicherlich sehr konservativ und "spiessig" an, aber es gibt hunderte andere Tage im Jahr, an denen viele kleine Ballermaenner bis in die fruehen Morgenstunden auf den Strassen Krach machen, so dass ein aus der Reihe (nicht-) tanzender Tag auch diesen Leuten sicherlich gut tun koennte. Am Samstag kann’s dann ja weitergehen. Wird es auch – und soll es auch…