Ein Kommen und Gehen
Ein Sport braucht eine Leitfigur, jemanden, mit dem oder der sich viele Leute identifizieren koennen. In den 80ern haben Steffi Graf und Boris Becker bei vielen Deutschen das Interesse am Tennis geweckt, Henry Maske begeisterte in den 90ern mit seinen siegreichen Boxkaempfen und um Michael Schumacher wuchs ein regelrechter Kult um die Formel Eins (und natuerlich Ferrari) heran. Mit dem "Abgang" dieser prominenten Leitfiguren sank oftmals auch das Interesse an den zugehoerigen Sportarten…
Aktuell ist es wieder ein deutscher Rennfahrer, der die Massen begeistert: Sebastian Vettel. Am Sonntag, den 14.11.2010 wurde er im finalen Saisonrennen erstmalig Weltmeister. Der juengste Formel-Eins-Weltmeister aller Zeiten. Herzlichen Glueckwunsch, toll gemacht!
Michael Schumacher fiel beim letzten Saisonrennen der Formel Eins gleich in der ersten Runde aus und konnte sich dabei noch gluecklich schaetzen, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen ist. Schade fuer ihn, aber irgendwie stellvertretend fuer seine eigentlich verkorkste Comeback-Saison. Schon im Vorfeld des Schumi-Comebacks war ich der Meinung, dass selbiges keine gute Idee sei. Schumacher haette niemandem mehr auch nur irgendetwas beweisen muessen, er hatte alles erreicht, was es zu erreichen gibt und er hat nicht zuletzt dadurch den Formel-Eins-Rennsport nicht nur in Deutschland weit nach vorne gebracht. Und das wird ihm auch keiner nehmen koennen, doch in dieser schnellebigen Zeit werden sich viele im Nachhinein "nur" an diese misglueckte Saison erinnern, was den eigentlichen Leistungen dieses Ausnahmerennfahrers mit Sicherheit nicht gerecht wird.
Lena Meyer-Landrut sollte sich vielleicht auch ueberlegen, ob eine erneute Teilnahme am naechsten Eurovision Song Contest vorteilhaft fuer sie waere, denn es gibt Dinge, die man nicht so einfach toppen kann…