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Beim Teutates!

22. Oktober 2009

Achtung, Spoiler!

"Asterix und Obelix feiern Geburtstag", so heisst der Jubilaeumsband, der heute als Nr.34 der beliebten "Asterix und Obelix"-Reihe anlaessilich des fuenfzigsten Jahrestages der Erstveroeffentlichung einer Asterix-Geschichte erschienen ist.

Wer diesmal eine richtige Geschichte erwartet, wird von diesem Werk mit Sicherheit arg enttaeuscht sein, denn im Grunde genommen liest sich das Buch eher wie eine Art selbstdarstellerische Rechtfertigung des Zeichners Albert Uderzo, der die Gallier zunaechst um jeweils fuenfzig Jahre gealtert auftreten laesst, bis dass er letztendlich selbst ins gezeichnete Bild kommt und tatsaechlich von Obelix aus den Schuhen gehauen wird, weil der das gar nicht witzig findet. Dies ist wahrlich eine Schluesselszene des Buches…

Mit einem Pinselstrich werden die Gallier wieder juenger und beraten sich darueber, was sie ihren beiden Kriegern zum Geburtstag schenken koennten. Die Frauen entwerfen Mode, der Barde kreiert "Thrillix" (ein Musikwerk in Anlehnung an "Thriller"), es werden Plaene fuer einen Film geschmiedet und zwischenzeitlich landen alle sogar im Museum. Hierbei nimmt Uderzo diverse Bilder verschiedenster Maler auf’s Korn und das sogar ziemlich gekonnt – aber fuer das direkte Zielpublikum nicht unbedingt nachvollziehbar…

Was bleibt, ist ein eher gelangweiltes Durchblaettern des Heftes, welches auf mehreren Seiten auch nahezu seitenfuellende Zeichnungen enthaelt. Der typische Wortwitz, der die alten Asterix-Geschichten wie z.B. "…bei den Schweizern" oder "…bei den Briten" noch auszeichnete, starb bereits im Jahre 1977 durch den Tod von René Goscinny, der die zugegebenermassen tollen Zeichnungen mit unnachahmlich-gelungenen Dialogen versah, die selbst in der damals noch hervorragenden, deutschen Uebersetzung zuendeten.

Der aus jetziger Sicht vorletzte Band (Nr.33 – "Gallien in Gefahr") wurde schon voellig zurecht verrissen, denn Ausserirdische haben in unserem geliebten gallischen Dorf nichts verloren (schliesslich kann denen ja nicht der Himmel auf den Kopf fallen…). Auch diverse Vorgaenger, u.a. aus den 90er-Jahren, taten sich schwer, an die wirklich genialen Ur-Geschichten anzuknuepfen. Der jetzige Geburtstagsband endet nicht einmal mehr mit dem traditionellen Fress- und Saufgelage am runden Lagerfeuer, sondern unter anderem mit Caesar als Gratulant (!) im Kreise vieler Figuren aus alten Asterix-Baenden.

Fazit: Sic transit gloria Asterix…
Lasst es lieber bleiben, denn es gibt Dinge, die man einfach nicht mehr besser machen kann.

Weiterlesen: Artikel bei Welt Online / Lateinisch fuer Angeber :-) / Asterix.com

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