UnTreibige Hart-Ware
Windows 7 stellt in vielerlei Hinsicht einen Bruch mit vorherigen Windows-Versionen dar. In der 64-Bit-Variante sogar noch extremer. Beim Kauf eines derzeit aktuellen Windows-Rechners mit mehr als vier Gigabyte RAM wird in den allermeisten Faellen schon das 64-Bit-System aufgespielt oder beigeliefert, damit unter anderem der ueppige Speicher auch zur Geltung kommen kann, denn 32-Bit-Versionen von Windows 7 lassen jeglichen vorhandenen Speicher jenseits dieser 4-Gigabyte-Grenze unberuehrt und unbenutzt, da sie diesen nicht verwalten koennen. Das gilt natuerlich auch fuer die Vorgaengersysteme wie beispielsweise Windows XP oder Windows 2000.
Doch auch dann, wenn ein aktueller 64-Bit-Rechner vorhanden und vollstaendig installiert ist, kann es nachtraeglichen Aerger geben. Eventuell vorhandene, aeltere, externe Peripheriegeraete, die beispielsweise ueber den USB-Bus Anschluss finden und die unter einem 32-Bit-Vorgaenger noch einwandfrei funktionierten, verweigern innerhalb der neuen Umgebung ihren Dienst. Das System erkennt sie einfach nicht richtig. An dieser Stelle haette eine Art "Treiber-Kompatibilitaetsmodus" zumindest der Benutzerfreundlichkeit gut getan. Doch Microsoft besteht auf die Verifizierung der Signatur jedes einzelnen Treibers, die von den Herstellern von "Fremdhardware" auch ordentlich bezahlt werden muss. Auf der einen Seite ist das okay und traegt zur Stabilisierung des Systems bei, indem es einen "Wildwuchs" von schlecht programmierten Treibern unterbindet. Andererseits schauen diejenigen in die Roehre, die noch externe Hardware aus XP-Zeiten in Gebrauch haben. Drucker, Scanner, Kameras… alles kann betroffen sein.
Hier funktionieren ein USB-zu-Seriell-Adapter des Typs "CH341" (wird z.B. zur Anbindung des TS-2000-Funkgeraetes gebraucht) und ein Bontempi PM747 Keyboard (von dem lediglich die Klaviatur als Eingabe fuer Musiksoftware gebraucht wird) derzeit noch (!) nicht unter Windows7 / 64Bit, da die betreffenden Herstellerfirmen bisher zwar Treiber fuer Vista und Windows7 zur Verfuegung stellen, aber eben leider nur fuer die 32-Bit-Varianten. Hoffentlich wird an dieser Stelle in absehbarer Zeit nachgebessert bzw. nachgeliefert…
Es erinnert an die Zeit, zu der von 16- auf 32 Bit umgeschwenkt wurde. Damals gab es aehnliche Probleme, die sich mit der Zeit relativierten. "Der fruehe Vogel faengt den Wurm", heisst es so schoen, aber diejenigen, die viele Hardwarekomponenten benutzen, deren Kompatibilitaet zu einem (unter dem Strich im Normalfall schnelleren) 64-Bit-System fraglich ist, sollten diese Geraetschaften entweder in Rente schicken oder noch warten, bis sich die "groesseren" Rechner durchgesetzt haben, denn spaetestens dann kommen die Hersteller nicht um die Bereitstellung der entsprechenden Treiber herum. Und das ist gut so.
Update:
Kurz nach der Freischaltung dieses Artikels kam eine Email der Firma "Bontempi" hier an. Sie bezieht sich auf eine entsprechende Anfrage, die gestern von hier aus abgeschickt wurde. Zitat:
(…) auf unserer Internetseite, stellen wir Ihnen kostenlos den Treiber für
Windows 7 (32 Bit) zur Verfügung.
Den Treiber mit 64 Bit werden wir in den nächsten Wochen zum kostenlosen
Download auf unserer Internetseite zur Verfügung stellen.
Leider müssen wir solange warten, bis uns dieser von Microsoft zur Verfügung
gestellt wird.(…)
Sehr loeblich :-)
Update vom 22.06.2010:
Der Windows 7 / 64-Bit-Treiber ist jetzt auf der Bontempi-Seite vorhanden: Link