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LikeJacking

14. März 2011

"Hamma wieder was gelernt", wuerde Markus Kavka wahrscheinlich sagen. Und zudem mal wieder die Erkenntins gewonnen, dass es niemals lange dauert, bis es fuer ein internettes Phaenomen einen Namen gibt…

Der Begriff "LikeJacking" umschreibt das "Stehlen" der aus Facebook bekannten "Gefällt mir" – Funktion, um zum Beispiel in moeglichst kurzer Zeit moeglichst viele "Fans" fuer gewisse Inhalte zu gewinnen und diese viral zu verbreiten.

"Das Phänomen ist nicht wirklich neu – der Trick auch nicht. Er besteht darin, ein kleines, nahezu unsichtbares Fenster mit einem Facebook-Like-Button zu laden. Ein Skript sorgt dann dafür, dass dieser iFrame immer unterhalb des Mauszeigers platziert ist. Versucht ein neugieriger Anwender etwa ein Video zu starten, klickt er dabei stattdessen den Like-Button. Da er wahrscheinlich bereits bei Facebook angemeldet ist, verbreitet er damit an all seine Freunde die Nachricht, dass er dieses Video gut fand." Quelle: Heise-Newsticker

In den letzten Tagen tauchten auf der Facebook-Plattform immer wieder merkwuerdig-duemmlich anmutende Videos mit eindeutig-zweideutigen Titeln wie "Schlange beisst Frau in die Titte" oder "Girl beim Strippen erwischt" auf. Wer diesen Links folgte, verbreitete den jeweiligen "Content" wie oben beschrieben. "Die meisten Opfer bemerken nicht einmal, dass sie auf den Trick reingefallen sind und das Video weiterempfohlen haben." (Quelle: Heise).

Das Schlimme ist, das auf diese Weise ein (sicherlich in den allermeisten Faellen ungewolltes) "Outing" stattfindet (…huch, schon wieder ein englisches Wort… :)), denn zumindest dann, wenn ein Facebook-Freund oefters in der Zeitlinie (…ha! Das Wort "Timeline" wurde gut umschifft… :)) auftaucht, faellt das schon auf und streng genommen koennte man aufgrund der Art der angeklickten Videos Rueckschluesse auf gewisse, persoenliche Neigungen ziehen…

Jeder hinterlaesst Spuren im Internet, die von Google, Amazon & Co. gerne ausgewertet und zur Erstellung von Nutzerprofilen benutzt werden. Nur geschieht dies im Gegensatz zu diesen unfreiwilligen Neugier-Klicks nicht unbedingt vor den Augen des virtuellen Freundeskreises. Das ist bedenklich. Und kein Einzelfall.

Wie man solche Klickfallen erkennen kann, beschreibt dieses Bild.

Anscheinend ist die Einbindung von Facebook-Funktionen auch auf externen Webseiten noch nicht wirklich sicher. Um Problemen vorzubeugen, wird das auf dieser Seite seit ca. zwei Wochen verwendete Facebook-Plugin erstmal wieder deaktiviert…

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