Alles neu macht der Maerz (Teil 2)
Der erste, "richtige", eigene PC wurde noch von der Stange gekauft. Es war ein 486 DX 2/66 (die guenstigere Cyrix-CPU, denn Intel war ziemlich teuer und AMD damals nicht so relevant…) mit 8MB RAM, 16-Bit-Soundkarte im Klopperformat, Zweifach-CD-Rom (natuerlich mit Extra-Controller) und 420 MB (nicht GB) Conner-Festplatte. Dazu ein formschoener Roehrenmonitor, der den halben Schreibtisch belegte… So gesehen wuenscht man sich die alten Zeiten nicht wirklich zurueck, obwohl auch diese ihre Reize hatten. Zum System kam natuerlich das Betriebssystem hinzu. MS-DOS 6.22 und Windows 3.11 auf Disketten (!) nebst einem Benutzerhandbuch, dessen Groesse und Gewicht dem Telefonbuch von Muenchen bestimmt alle Ehre gemacht haetten. Aber: Man hatte ein eigenes, sauberers, originales Betriebssystem…
Ungefaehr sechzehn Jahre spaeter (also jetzt) wurde der zweite Heimrechner von der Stange gekauft. Dazwischen gab es immer nur von Hand gebaute PCs, die ausnahmslos gut und und zuverlaessig funktionierten. Nun aber lag das Augenmerk auf einem kleinen, leisen und schnellen Geraet.
Ein Acer-Mini-PC ist es geworden, mit 8 GB RAM, 1 GB Nvidia-Grafik, 1 TB HDD, 4*AMD-CPU… reicht! :-)
Doch die Zeiten aendern sich. Zwar wurde auch dieses Geraet mit Betriebssystem ausgeliefert, diese vorinstallierte Version war allerdings mit allem moeglichen MIST, den man nicht braucht, zu-installiert. McAfee, Norton, etliche dumme Spiele, unzaehlige "bitte-registrieren-Tools" und eine MS-Office-Version, die nur 60 Tage benutzt werden durfte. Wer will das und wer braucht das?
Es folgte eine De-Installationsorgie und das dann vermeindlich-saubere System (bitte keinen Blick in die Regedit werfen, Dateileichen ohne Ende…) wurde danach neu bestueckt und gesichert. Dem Geraet lagen drei leere DVD-Rohlinge bei, auf die eine Sicherungskopie der Werksinstallation gebrannt werden konnte. Wer meint, dass selbst auf der versteckten Recovery-Partition der Festplatte ein "sauberes" Windows vorzufinden war bzw. ist, irrt sich leider gewaltig.
Fazit: Diese OEM-Versionen sind allenfalls ein Behelf, mehr aber auch nicht. Somit wird der Kunde quasi genoetigt, eine weitere Windows-Version mitsamt einer neuen Lizenz zu erwerben, wenn er das System vollstaendig benutzerdefiniert konfigurieren moechte. DAS, meine Damen und Herren Computeranbieter, ist armselig! Entweder, ihr liefert zumindest eine optional-saubere Version mit oder ihr lasst die Software ganz weg und passt die Preise entsprechend an. Wenn ich in einer Werbeanzeige fuer einen neuen PC schon den Vermerk "mit Riesen-Softwarepaket" lese, dann ist das schon ein guter Grund, diese zu ignorieren…
Trotzdem arbeitet Windows 7 bisher recht zufriedenstellend. Manche Dinge sind nach wie vor gewoehnungsbeduerftig. Es ist stabil, doch gegenueber Windows XP kein Turbo. Im Gegenteil. XP ist in vielen Belangen schneller und das ist nicht nur hardwarebedingt…
Hier ein paar Dinge, die waehrend der Installationsphase(n) auffielen:
Benutzer des "Total Commander" (ein hier unersetzbares Tool) muessen diesen justieren. Unter "Konfigurieren-Einstellungen-Operation" muss die Option "F8/DEL loescht in den Papierkorb" deutlichst aBgehakt, also deaktiviert werden. Geschieht dies nicht, loescht er nur aeusserst langsam und selbst auf den schnellsten Systemen mit nahezu 100% CPU-Last. Wird der Haken entfernt, ist alles wie gewohnt. Zudem sollte die Verknuepfung zur totalcmd.exe mit der Option "Als Administrator ausfuehren" belegt werden, sonst gibt’s manchmal Mecker :)
Die alte Audiobearbeitungs-Software "Cool Edit Pro" meckerte beim erstmaligen Start eine fehlende DLL-Datei an. Das passierte aber nur einmal. Startete man eine Aufnahme oder versuchte, eine abzuspielen, kam ein "interner Fehler" (wieder mal eine sehr typische, aeusserst aussagekraeftige Fehlermeldung…). Abhilfe schaffte hier das Schliessen des Programms und ein Rechtsklick auf das Startsymbol. Dort musste unter "Kompatibilitaet" die Option "Programm im Kompatibilitaetsmodus ausfuehren fuer 'Windows XP (Service Pack 2)'" ausgewaehlt und diese dem Programm zugeordnet werden. Danach funktionierte es einwandfrei, wie gewohnt.
Heutzutage heisst das Programm "Adobe Audition", die neueren Versionen muessten eigentlich ohne "Nachhilfe" funktionieren, haben aber auch ihren Preis…
Ein nettes Tool zum Aufraeumen (ohne die Registrierung zu beschaedigen) ist der "CC-Cleaner" (Freeware).
Der integrierte "Windows DVD Maker" ist nahezu unbrauchbar, kann er doch nicht einmal bereits vorhandene DVD-Strukturen auf eine Scheibe bannen. Die gute, alte, schlanke, schnelle Nero-6-Version laeuft aber leider generell nicht mehr unter Windows 7 und somit waere man auf die werbeueberladenen, aufgeblaehten Nachfolgeversionen aus dem Hause "Ahead" angewiesen, wenn es auch hier nicht ein paar nette Freeware-Tools gaebe. Das Interessanteste ist wohl der "CDBurnerXP", der trotz seines Namens auch sehr gut unter Windows-7 laeuft. "Nero"-Benutzer werden sich sofort zurechtfinden. Allerdings ist es anscheinend nicht moeglich, eine normgerechte DVD damit zu brennen, egal welches zu brennende Dateisystem eingestellt wird. Auch die Kombi aus UDF und Joilet lief nicht auf dem alten DVD-Player Baujahr ca. 2002, der zwei Etagen tiefer noch vorhanden ist. Das Problem ist allgemein bekannt, bisher aber nicht geloest. Neuere DVD-Player duerften das allerdings problemlos abspielen.
Weiterhin wurde der "Deep Burner" getestet, der aber nichts besser oder schlechter konnte…
Der "InfraRecorder" brannte eine einwandfreie, universell-lesbare DVD. Allerdings nicht in der aktuellen Version 0.5 :-) Generell ist das Programm dem alten "Nero" nicht unaehnlich und die Version 0.46.2 brennt dann auch gute DVDs…
Wer Wert darauf legt, dass der Rechner im Heimbetrieb NICHT ausgeht, sollte gleich zu Anfang die "Energieoptionen" des Windows-Systems bearbeiten. Sonst legt sich das System schon nach sehr kurzer Zeit auf’s virtuelle Ohr…
Eine schoene Alternative zu Microsoft Office ist das sogenannte "Open Office", ein kostenfreies Bueropaket. Aehnlichkeiten mit MS-Office sind sicherlich nicht rein zufaellig, aber in diesem Fall auch deutlichst erwuenscht. Das Unterprogramm "Writer" entspricht dabei dem althergebrachten "Word" und "Calc" ist das Pendant zu Excel.
Wer die gute, alte XP-Schnellstartleiste wieder herstellen moechte, kann nach dieser Anleitung vorgehen. Zitat:
1. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich innerhalb der Taskleiste und wählen Sie aus dem Kontextmenü "Symbolleisten/Neue Symbolleisten" aus.
2. Navigieren Sie dann zum Ordner %USERPROFILE%\AppData\Roaming\Microsoft\Internet Explorer\Quick Launch". Diesen Ordner wählen Sie aus und anschließend wird wieder die gewohnte Schnellstartleiste angezeigt. Allerdings steht jetzt auch noch die Bezeichnung des Ordners – "Quick Launch" dort, sodass Sie noch mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle auf der Schnellstartleiste klicken und "Titel anzeigen" deaktivieren.
(vorher muessen in den Ordneroptionen des Windows-Explorers allerdings die normalerweise versteckten Elemente sichtbar gemacht werden…)
Tja… und da war das noch das Problem mit der Datensicherung. Die Bordmittel von Windows 7 sind absolut ausreichend dafuer, man braucht also eigentlich kein "Norton Ghost", "Acronis" oder sonstwas zu installieren, doch bieten diese Programme auch gewisse Vorzuege. Mir ist nach wie vor die gute, alte DOS-Datei "Norton Ghost 2003" (passt auf eine (Boot-) Diskette) am liebsten.
Und – ta-daaaa – sie funktioniert auch mit Windows 7!
Da der neue Rechner kein Diskettenlaufwerk mehr hat, wurde eine alte Speicherkarte im Kartenleser des PCs geparkt und bootfaehig gemacht (mit diesem genialen Miniprogramm von HP). Darauf ruht nun die ghost.exe und kann ganz bequem angebootet werden. Sie sichert fehlerlos hin- und zurueck. Einziges Phaenomen: Die Statusanzeige bricht (zumindest hier) kurz vor oder ungefaehr ab der Haelfte ab. Das sollte aber niemanden irritieren, es funktioniert trotzdem einwandfrei!
Jetzt muessen erstmal wieder einige Aufgaben erledigt werden, die aufgrund der ganzen Testerei zurueckgestellt wurden. Vielleicht bringen ja Osterhasi, Nikolausi & Co (oder Amazon) demnaechst mal eine "richtige" Windows-Version vorbei :-)