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Archiv für die Kategorie ‘Medien’

Oh-mein-Gott!

18. Mai 2018 Kommentare ausgeschaltet

Von CBS kommt ein erster Trailer zur Neuauflage der TV-Serie "Magnum":

via Rob Vegas:

"Der Trailer zum Magnum P.I. Reboot bei CBS ist nun veröffentlicht worden. Ganz ehrlich? Es sieht schlimm aus. Mit dem Original aus den 80ern hat dieser Reboot nichts mehr gemein. Bestenfalls die Musike aus dem Intro hört man am Ende kurz. Magnum wird einfach immer Tom Selleck sein."

Ja, recht scheint er zu haben, der gute Rob Vegas. Nach dem Betrachten dieses Trailers kam mir gleich der Begriff "seelenlos" in den Sinn. Warum? Die Originalserie "Magnum" hatte liebenswerte, teilweise vielschichtige Charaktere. Sie hatte Witz der niveauvolleren Art (man erinnere sich an die geniale Episode "Der Magnum-Higgins-Krieg"), eine ordentliche Kamera und war überhaupt nicht mit Action überladen. Meistens trugen die Geschichten selbst die Spannung und nicht die Spezialeffekte…

Nun ist es sicherlich irgendwie auch ungerecht, eine Serie gleich mit dem ersten Trailer zu verurteilen, aber das hier sieht doch alles recht "platt" aus. Es weckt die Befuerchtung, dass die Charaktere nur blasse Abbilder der Vorlagen sind und dass Materialschlachten an der Tagesordnung sein duerften, denn schliesslich zeichnen die Macher der "The Fast And The Furious"-Filmreihe fuer diese neue Serie mitverantwortlich.

Ein weiterer Trend bei diesen sogenannten "Reboots" ist die Tatsache, das urspruenglich maennliche Hauptfiguren einer Originalserie in der Neuauflage oftmals weiblich sind. Macht man das, um eine gewisse "Correctness" zu pflegen? Die Figur der bzw. des "Starbuck" auf dem "Kampfstern Galactica" war ein (hier tatsaechlich gelungenes) Beispiel, andere Serien wie "Elementary" zogen nach. Beim neuen "Magnum P.I." wird es eine quirlige Frau sein, die den (bzw. jetzt die) "Higgins" mit britischem Akzent spielt. Letzterer scheint immerhin eine kleine Hommage an den leider mittlerweile verstorbenen Darsteller des Higgins, John Hillerman, zu sein. Aber so wirklich passend erscheint (mir) das alles nicht…

Darf man gespannt sein? Ja. Denn nicht alle Reboots sind erfolglos. Zum Beispiel bringen es "Hawaii 5-0" oder erstaunlicherweise sogar "MacGyver" mittlerweile schon auf mehrere Staffeln. Ein Publikum ist dafuer also da. Ob dieser neue "Magnum" seinem Vorgaenger Tom Selleck auch in der Publikumsgunst das Wasser reichen kann, wird sich zeigen.

Wer sich das wohlige Andenken an einen Fernsehmeilenstein der 80er Jahre bewahren moechte, sollte sicherlich Abstand von dieser neuen Version nehmen. Die Neugier wird vielleicht zum "Hineinzwinkern" fuehren, aber wahrscheinlich nicht lange anhalten.

KategorienMedien, Videos

DVB-T2 in OWL

25. April 2018 Kommentare ausgeschaltet

Während in den großen Ballungszentren und Metropolen das digital-terrestrische Antennenfernsehen DVB-T2 schon länger aktiv ist, wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. April 2018 auch die abgelegeneren Gegenden berücksichtigt, indem unter anderem die Sender Bielefeld (Hünenburg) und Detmold (Bielstein) auf den neuen, effizienteren Übertragungsstandard umgestellt wurden.

Das bisherige DVB-T hatte nicht zu unrecht den Beinamen "Pixelfernsehen", denn die bis dato via Bielefeld empfangbaren, nur öffentlich-rechtlichen Sender waren nur mit mäßiger, meistens etwas unscharf-matschig wirkender Bildqualität verfügbar.

Nun findet der TV-Tuner (es muss ein modernerer sein) auf Anhieb knapp 50 Sender anstatt der bisherigen 13, doch folgt eine kleine Ernüchterung auf dem Fuß, denn nur ein kleiner Anteil davon ist auch "normal" nutzbar. Die öffentlich-rechlichen Programme von ARD und ZDF sind größtenteils in echtem HD (1080p) vertreten und übertreffen somit bildqualitativ ihre normalen Äquivalente im Kabelnetz oder auf dem Astra-Satelliten. Das ist ein absoluter Pluspunkt des neuen Standards.

ARD, ZDF, WDR, NDR, SWR, 3SAT, ZDFNeo, ZDFInfo, Kika, One, oder Arte stehen in bestem HD da, doch der HR oder der BR und ARD Alpha sind "nur" via "hbbtv" empfangbar. Das heisst, dass der Fernseher zusätzlich an das Internet angeschlossen sein muss, damit diese Streams nach Anwahl auch tatsächlich erscheinen. Das wird für viele sicherlich erstmal ein K.O.-Kriterium sein, denn gerade auf dem Land ist die entsprechend notwendige Breitbandstruktur nicht immer gegeben.

Auf dieses Übertragungsverfahren setzen auch die dort jetzt schon "verlinkten" Privatkanäle, für die eine Feischaltung der "Freenet"-Plattform notwendig ist, was wiederum 5,65 Euro zusätzlich im Monat kostet. Aktuell findet man dort aber nur relativ uninteressante "B-Sender", wie z.B. "1-2-3-TV". Die populären Privatsender wie RTL, Pro7 usw. sollen erst ab dem Herbst dieses Jahres verfügbar sein. Ein Freenet-Antennenabo lohnt sich daher aktuell noch nicht.

Es stellt sich die Frage, warum aktuell z.B. das ZDF oder 3SAT zusätzlich noch in SD vorhanden sind, denn diese Ressourcen hätten doch für weitere HD-Inhalte genutzt werden können…
Update: Anscheinend hat die kleine Antenne tatsächlich einen weiteren, noch nicht umgestellten DVB-T-Sender aufgeschnappt, der die SD-Programme "dazwischengemogelt" hat ;) Scannt man nur lokal, dann werden 46 Programme gefunden.

Was bleibt? Wahrscheinlich jede Menge Elektromüll, denn die alten DVB-T-Receiver können den den neuen Standard nicht mehr empfangen und müssen entsorgt werden. Putzig ist es aktuell, mit anzusehen, wie einige Leute noch versuchen, solche Geräte via eBay Kleinanzeigen und auf anderen Plattformen zu verhökern ;)

Letztendlich dürfte die Umstellung aber zumindest für die kommende Fussball-WM einen deutlichen Komfortgewinn bringen, denn ein aktueller Kleinfernseher mit einer u.U. improvisierten Antenne (siehe oberes Bild), schnell in den Garten gestellt, reicht völlig aus, um die Spiele in wirklich deutlichst besserer Bildqualität geniessen zu können.

Für den "Heimbetrieb" sehe ich die Zukunft allerdings weiterhin im Satelliten- und IP-Empfang…

KategorienMedien

Springer versus Adblocker

19. April 2018 Kommentare ausgeschaltet

Der Axel-Springer-Verlag geht im Rahmen einer Klage vor dem Bundesgerichtshof gegen Adblocker vor. So weit, so schlecht.

"In dem Rechtsstreit geht es um die Zulässigkeit des Internet-Werbeblockers "Adblock Plus" des Kölner Unternehmens Eyeo. Internetnutzer können die Software kostenfrei herunterladen. Sie verhindert, dass bestimmte Werbeinhalte auf Internetseiten angezeigt werden, indem sie mit Hilfe von Filterregeln Serverpfade und Dateimerkmale von Werbeanbietern identifiziert und blockt ("Blacklist"). Es besteht die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen von den Filtern zu machen und in eine sog. Whitelist aufnehmen zu lassen. (…)
Axel Springer hält das Programm für eine unlautere Behinderung des Wettbewerbs. Und damit ist der Verlag, der u.a. hinter Bild.de und welt.de steht, nicht allein. Auch Handelsblatt und Zeit Online sowie RTL und ProSiebenSat.1 gingen schon gegen ADBlockPlus vor. Die Gerichte entschieden bislang eher gegen die Verlage. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln aber untersagte Eyeo zwar nicht das grundsätzliche Modell Werbeblocker, aber doch das von ihr betriebene Whitelisting-Modell. Nun ist der BGH am Zug. Und man darf mit einer Grundsatzentscheidung rechnen. (…)
Katsivelas hält Werbeblocker für "ein wichtiges und zugleich legitimes technisches Hilfsmittel, mit dem Internetnutzer störende und teilweise auch datenschutzrechtlich bedenkliche Werbung unterdrücken können". Sie dienten der Wahrnehmung ihres Rechts auf informationelle Selbstbestimmung. Für wettbewerbswidrig hält der Wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Informations- und Kommunikationsrecht, Gesundheitsrecht und Rechtstheorie der Universität Hamburg, der sich mit dem Thema in mehreren Fachbeiträgen beschäftigt hat, sie nicht. Schließlich könnten die Nutzer autonom entscheiden, ob und inwieweit sie die Werbung auf Webseiten durch Adblocker blocken; und die Seitenbetreiber könnten stattdessen auch auf bezahlte Inhalte setzen oder Adblock-Nutzer von ihren Seiten ausschließen – so wie es bild.de schon seit längerem tut. (…)"

Natürlich ist es völlig nachvollziehbar, dass werbetreibende Verlage ihr internettes Geschäft gefährdet sehen, doch an dieser Stelle kann nur wiederholt angemerkt werden: Selbst schuld!

Solange sich Werbefenster aufdringlich und kaum wegklickbar über Textpassagen legen; solange der heimische Musikgenuss durch Störgeräusche von diversen ungefragt eingeblendeten Werbespots gestört wird; solange Videos ungefragt loslaufen und somit den Daten- und Akkuverbrauch negativ beeinflussen; solange die Webseitenbesucher ungefragt zu Testobjekten für durch Werbung eingeschleusten Schadcode werden – solange muss dem Ottonormalanwender das Recht auf Selbstschutz bedingungslos (!) zugestanden werden!

Die gängigen Adblocker bieten die Möglichkeit, "gute" Seiten in eine "Whitelist" einzutragen und somit hat jede Webseite die Möglichkeit, sich ihren guten Ruf zu verdienen. Komplett muss ja nicht auf Werbung verzichtet werden – aber annehmbar muss sie sein.

Bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass Springer’s Klage abgewiesen wird…

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Denver IR-120 Multiradio

19. Februar 2018 Kommentare ausgeschaltet

Es ist klein, es klingt gut, es sieht gut aus und fühlt sich solide an, dieses kleine Multitalent der Firma Denver. Doch leider sind hiermit schon alle positiven Aspekte dieses Radios genannt…

Ausgelegt ist dieser "Fast-Würfel" für Radioempfang via UKW, DAB+ und Wlan/Internet. Desweiteren können lokale Ressourcen via Upnp oder USB-Stick angesteuert werden. So weit, so gut. Doch schon die Netzwerkeinrichtung gerät zur Tortur. Die Passworteingabe ist umständlich und das Gerät scheint in punkto Netzwerkzusammenarbeit sehr wählerisch zu sein. Hat man es denn dann endlich mal angemeldet bekommen, ist wiederum das Auffinden der gewünschten Sender recht kompliziert, sofern es sich nicht um die absolut gängigen Dudelprogramme handelt.

UKW ist wahrlich ein Kreuz mit diesem Gerät. Die Empfangsleistung ist recht dürftig und das Abspeichern der Sender in der gewünschten Reihenfolge erfordert das Erkennen nicht offensichtlicher Menüstrukturen. Wird dabei versehentlich der vordere "Navigate"-Knopf gedrückt (was bei anderen Radios dieser Art durchaus normal ist), dann startet das Gerät einen neuen Scan, der alles bisher Abgespeicherte auslöscht. Das kann immer wieder passieren…

Die Umschaltung von FM auf DAB liess das Gerät hier verstummen und eine "No Signal"-Anzeige auf dem ansonsten erfreulich gut gestalteten Display erscheinen. Hier half nur ein Ein- und Ausschalten des Radios, bevor die DAB-Sender wieder empfangbar waren.

Die Firmware dieses fernbedienbaren Radios scheint nicht ganz ausgereift zu sein. Es "hängt" oftmals merklich und auch die Fernbedienung folgt nicht immer den "normaleren" Regeln… Im UKW-Betrieb lösen beispielsweise alle vier Pfeiltasten ein weitertunen aus.

Letztendlich ist die ganze Menüstruktur so dermassen durch die Kniescheibe zwischen die Schulterblätter programmiert (soll heissen: miß- und oftmals unverständlich), dass es einen Anwender, der andere Radios (z.B. von Dual oder Technisat) gewohnt ist, schonmal in den Wahnsinn treiben kann. Die allgemeinkompatible "Undok"-App wollte sich auch nicht mit dem Denver IR-120 unterhalten, so dass nur ein Fazit übrig bleibt: Abhaken!

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Funny Star Trek : The Orville

30. Oktober 2017 Kommentare ausgeschaltet

"The Orville" ist eine neue Science-Fiction-Serie aus den USA – und sie sieht "trekkiger" aus, als es die "richtige" neue Star-Trek-Serie "Discovery" bislang tut. "The Orville" könnte von den Kulissen und der allgemeinen Atmosphäre her durchaus an "TNG", "Voyager" oder "Deep Space Nine" anknüpfen…

Die Charaktere haben durchweg auf Anhieb einen gewissen Charme und wirken oftmals wie Mixturen aus mehreren Star-Trek-Figuren. Die ganze Serie ist stark an Star Trek angelehnt und man fühlt sich beim Betrachten irgendwie gleich heimisch…

Zunächst war eine gehörige Portion Skepsis angebracht, denn "The Orville" ist eher als lustige Star-Trek-Parodie gemeint, also als eine Art "Science-Fiction-Comedy" – und neuere, amerikanische Komödien sind ja bekanntlich selten mit Niveau gesegnet. "The Orville" schrammt am Sumpf aus Klischees und flapsigen Sprüchen streckenweise nur haarscharf vorbei, doch generell ist es eher respektlos, aber das auf eine doch recht respektvolle Art und mit einer Ironie, die manchmal an den Film "Galaxy Quest" erinnert.

Im weiteren Verlauf widmet sich die Serie auch durchaus ernsteren Themen, spannende Folgen sind ebenfalls zu verzeichnen.

Die technische Umsetzung gefällt, es wirkt alles andere als billig und schon die Pilotfolge macht(e) Lust auf mehr. Bislang gibt es "The Orville" nur in Englisch, sie soll aber irgendwann über die ProSieben-Sat1-Gruppe auch in Deutsch verbreitet werden. Wer der englischen Zunge mächtg ist, wird mit der Originalfassung schon jetzt Spass haben!

Ich wurde schon gefragt, warum ich bisher noch nichts zur neuen "Discovery"-Serie geschrieben oder aufgenommen habe: Nun, das kommt noch, denn Star-Trek-Pilotfolgen und -Phasen waren seltenst wirklich gut und noch weniger konnten sie stellvertretend für die jeweils ganze Serie gesehen werden. Ich gebe der neuen Serie daher mehr Zeit, denn anscheinend dauert es (nicht zuletzt aufgrund ihrer Vielschichtigkeit) länger, bis sie sich in eine eindeutigere Richtung entwickelt hat…

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