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Archiv für die Kategorie ‘Medien’

Oesterreich zeigt’s der (Ex-)GEZ

20. Juli 2015 Kommentare ausgeschaltet

So. Zumindest in Österreich scheint die Frage geklärt zu sein, ob Computer mit Internetanschluß als "Rundfunkempfänger" zu bezeichnen sind – oder nicht. Letzteres ist in der sympathischen Alpenrepublik nun der Fall. Sollte das Modellwirkung für Deutschland haben, wäre das durchaus erfreulich – und spannend…

via Digitalfernsehen.de :

"Das Verwaltungsgericht (VwGH) in Österreich hat entschieden, dass das Internet keinen Rundfunk darstellt, Computer mit Internetanschluss seien daher nicht als Rundfunkempfangsgeräte zu rechnen. Demnach muss für den Empfang von Rundfunkprogrammen über das Internet auch keine Rundfunkgebühr gezahlt werden. Ein Österreicher hatte bei dem Verwaltungsgerichtshof Beschwerde eingereicht. Die GIS, Gebühren Info Service, die in Österreich die Rundfunkgebühr erhebt, hatte dem Mann, der einen Internetanschluss sowie Laptops mit Lautsprechern besitzt, zur Entrichtung der Rundfunkgebühr für Radiogeräte aufgefordert. Der Verwaltungsgerichtshof gab dem Beschwerdeführer, der sich der Gebührenzahlung verweigert hatte, nun recht, da seine Computer nicht über Rundunkempfangsmodule verfügen und Streaming aus dem Internet nicht als Rundfunkempfang zu klassifizieren sei. Der Gerichtshof wies den Gesetzgeber auf sein Versäumnis hin, andere Empfangsarten unter den gesetzlich definierten Rundfunkbegriff zu fassen. (…) Der VwGH hat aufgezeigt, dass die jetzige Rechtsmeinung mit der technischen Realität nicht zusammenpasst.(…)"

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Die Odeonette

7. Juli 2015 Kommentare ausgeschaltet

Es gab schon Singles, bevor es Singles gab :-)

Die hier in der Mitte des Bildes befindliche Scheibe ist eine sogenannte "Odeonette", die einen Durchmesser von 15cm aufweist und somit im Groessenvergleich genau zwischen einer normalen CD (links) und einer 45er-Vinyl-Single (rechts) liegt.

Das Internet gibt nur wenige Informationen über dieses "Sonderformat" preis.
Auf der Webseite Grammophonplatten.de steht zu lesen:

"15cm Label des Lindström Konzerns von 1926 – 1930 als Sonderserie des Odeon Labels. Nur Eigenaufnahmen von Lindström Künstlern. Viele der Odeonette Aufnahmen erschienen auch auf Homocord Liliput."

Auf diesem Exemplar befinden sich zwei Volkslieder, "Hänschen Klein" und "Fuchs, du hast die Gans gestohlen", jeweils von einem Tenor unter Klavierbegleitung gesungen. Jede Seite dieser mit 78 Umdrehungen pro Minute rotierenden Schellacksingle läuft ca. zwei Minuten.

Es handelt sich hierbei sicherlich um eine sprichwörtlich "kleine" Kuriosität…

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Das Ende der VHS-Videocassette

3. Juli 2015 Kommentare ausgeschaltet

Laut einem Artikel bei Heise.de werden mittlerweile keine VHS-Videocassetten mehr hergestellt.

Das nennt man wohl Abschied auf Raten: Bereits 2008 verkündete JVC, selbsternannter Erfinder des Video Home Systems (VHS), das Fertigungsende für VHS-Videorecorder. Doch erst jetzt vermeldet die unter den Marken Platinum und Xlyne agierende SK-Unternehmensgruppe (Sauerland-Kunststoff), die letzten auf der Welt verfügbaren VHS-Videocassetten aufgekauft zu haben und voraussichtlich noch bis zum Ende des Jahres 2015 in Deutschland anzubieten. (…) Damit endet nach 39 Jahren also endgültig eine Erfolgsgeschichte. Laut Hellweg zu früh: Sein Unternehmen verkauft monatlich in Deutschland fünfstellige Stückzahlen der antiquierten Speichermedien. (…)

Die VHS-Cassette hat Grosses geleistet. Sie gab den Menschen Freiheit, denn die konnten ploetzlich aufnehmen, was sie wollten, und es zeitversetzt ansehen. Das war sozusagen der erste Aufstand gegen das lineare, zeitenabhaengige Fernsehprogramm. Zudem konnte gespult werden, ohne dass irgendwelche Sperrmechanismen der Sender, fuer die die Leute heutzutage sogar Geld bezahlen (Stichwort "HD+"), etwas dagegen ausrichten konnten. Die akriebisch aufgenommene und von der Werbung befreite Lieblings-Fernsehserie "schmueckte" mit liebevoll gestalteten Seitenlabels die Wohnzimmerregale. Heutzutage wuerde diese Datenmenge gerade mal einen kleinen Bruchteil einer 50-Euro-USB-Festplatte ausmachen…

Schwankende Bildqualitaet und rauschiger Ton waren keine Seltenheit, allerdings gab es auch das Gegenteil: Stereo-Videorecorder, die sprichwoertlich die ganze Bandbreite einer Cassette nutzten und dadurch qualitativ hervorragende Tonbandmaschinen abgaben – mit einer Spielzeit von bis zu 8 Stunden am Stueck…

Formatunterschiede gab es frueher auch schon: VHS, Video2000 oder Betamax kaempften um die Nachfolge von Umatic oder VCR. Waehrend in den USA der Betamax-Standard obsiegte, dominierte in Europa und anderswo die VHS-Cassette. Das eigentlich bessere System Video2000. welches immerhin bis zu zweimal vier Stunden Spielzeit per Wendecassette zu bieten hatte, wurde letztendlich dem damaligen Mainstream geopfert.
Heutzutage wuerde es solche Formatkriege in dieser Form nicht mehr geben, denn ihre Auswirkungen waeren relativ einfach per VLC-Player und aehnlicher Software, die nahezu alle Videoformate abspielt, umgehbar. Gluecklicherweise…

Videorecorder hatten mechanische Laufwerke, die Freude machten, solange sie funktionierten. Wenn nicht, konnte es teuer werden. Damals wurde aber noch repariert und es gab Recorder. die modular aufgebaut waren (z.B. Grundig) und bei denen einzelne Komponenten ausgetauscht werden konnten (z.B. Tuner). So gesehen war die Videorecordertechnik nicht so rueckstaendig, wie heutzutage oft angenommen wird. Im Gegenteil: Sie war der Wegbereiter fuer vieles, was heutzutage selbstverstaendlich ist…

Dennoch: Die Zeiten von klobigen, anfaelligen Plastikcassettenmonstern ist endgueltig vorbei – und das ist eigentlich ganz gut so. Nicht alles, was alt ist, ist auch "besser". HD-aufgeloestes Filmmaterial via Streaming oder USB-Speicher ist schon pflegeleichter und qualitativ Galaxien vom guten, alten Videoband entfernt. Moege es in Frieden ruhen…

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Facebook, was machst Du???

2. Juli 2015 Kommentare ausgeschaltet

Anstelle eines "richtigen" Beitrages "poste" ich hier mal etwas aus Facebook direkt hier hinein, was das aktuelle Dilemma deutlich macht:

Norman Osthus
"Es macht mich kolone. Seit heute habe ich keinen "normalen" Cursor mehr, wenn ich mich hier bei Facebook bewege. Anscheinend wird immer etwas geladen oder aktualisiert, was aber doch nicht der Fall und nicht sichtbar ist. Wahrscheinlich haben die Zuckerberg’schen Frickels wieder irgendwas verdamelt… "

Facebook-Freundin:
"hey Norman , weißt du mittlerweile schon woran das liegt?"

Norman:
"Ich ahne Übles. Facebook will anscheinend die Mausbewegungen seiner Nutzer überwachen. Der Grund: Ganz klar: Werbung, Marketing, Geld. Wie immer. Das habe ich unlängst auf mehreren Seiten gelesen. Wo klicken sie als erstes hin, wohin gehen sie, etc. Um das zu gewährleisten, muss natürlich ein Datenstrom, der ziemlich kontinuierlich ist, gewährleistet sein. Windows und der Browser registrieren das Ganze wohl als solchen und meinen, dass die Seite weiterhin neu geladen wird, was wiederum das Symbol erklären würde. Das ist wohlgemerkt mein subjektiver und spontaner ErklärungsVERSUCH…"

Facebook-Freundin:
" stelle gerade fest, es kommt drauf an, wo ich mit dem cursor hin gehe…. mal dreht das Rad mal nicht… ich befürchte deine Theorie könnte passen"

Norman:
"Auch blöd: Mittlerweile wird die "Neueste Meldungen"-Einstellung manchmal sogar mehrmals täglich auf die unsäglichen, vorgefilterten "Hauptmeldungen" resettet. Ne, Leute, so langsam nerven diese Bevormundungen. Ich hoffe, dass es hier bald mal so richtig knallt und dann wird sich zeigen, ob das eigentliche (und urspruenglich (!) gute, den Alltag bereichernde) Facebook ueberleben kann. Falls nicht, wird es zurecht den Bach 'runtergeh’n…"

Facebook-Freund:
"Dieses mit dem merkwürdigen "Seite neu laden" fällt mir in letzter Zeit mehrfach bei der Benutzung des iPads im Browser auf. Die Umstellung mit den neuesten Meldungen habe ich auch alle Nase lang und der ausgelagerte News-Feed der Seiten nervt mich auch. Kann es sein, dass nur noch Seiten News in der normalen Timeline angezeigt werden, wenn der Seiteninhaber extra dafür zahlt? Derzeit finde ich keine Option, wo ich alle neuen Inhalte in einem Feed sehen kann. Manchmal lande ich durch Zufall auf Profilen von Freunden, bei denen ich mich gewundert habe, schon lange nichts mehr gelesen zu haben, um dann festzustellen, dass sie gar nicht so untätig sind, wie meine Timeline auf FB vermuten lässt. (Ja, die Einstellungen sind so, dass sie mir angezeigt hätten werden müssen. „wink“-Emoticon )Das kotzt mich an und macht keinen Spaß mehr und erinnert mich mehr und mehr an die Zeit, als ich MySpace meinen Rücken gekehrt habe. Gibt es derzeit Alternativen, die man sich mal ansehen sollte…?"

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WARUM PROGRAMMIERT FACEBOOK IMMER AN DEN WÜNSCHEN DER LEUTE VORBEI?
ICH WILL ALLES SEHEN, SOLANGE ICH (!) ES NICHT ABWÄHLE!
FILTERUNG IST ZENSUR, MOUSETRACKING IST SPIONAGE!
MACH' NUR WEITER SO, GESICHTSBUCH, DANN GEHT ES DIR SEHR BALD WIE MYSPACE!
AMEN :)

KategorienComputerkram, Medien

Star Trek – Die unendliche Geschichte

1. Juni 2015 Kommentare ausgeschaltet

Die originale "Raumschiff Enterprise"-Serie mit Captain Kirk, Mr. Spock & Co. war bahnbrechend und noch heute erfreut sie sich groesster Beliebtheit. Sie hat einen speziellen Charme, pardon, "Look & Feel", wie es auf Neudeutsch heisst, der vielen Menschen ein wohliges Gefuehl der Erinnerung und des "Irgendwiezuhauseseins" vermittelt…

Die "Ur-Serie" wurde damals nach zwei Staffeln eingestellt, doch die Fans nahmen das nicht hin und machten massiven Druck, der immerhin eine dritte und letzte Staffel nach sich zog. Nach deren Ende folgten zwar Kinofilme und weitere Star-Trek-Ableger, doch viele der eigentlichen Geschichten endeten mit deren Abspann.

Nun hat sich eine Fangruppierung aufgemacht, wiederum neue Galaxien zu erforschen, indem sie diese Geschichten weiter erzaehlt, variiert und miteinander vermengt.
Das Ergebnis: "Star Trek Continues".

"Star Trek Continues is a fan-created science fiction series set in the Star Trek universe produced by Trek Continues Inc., Far From Home, and Dracogen. The series is an unofficial direct continuation of the third and last season of Star Trek: The Original Series, whose visual and storytelling features have been reproduced to recreate the same look-and-feel.

As with all such Star Trek fan productions, use of copyrighted and trademarked properties from the original series was allowed so long as the production is not-for-profit.[1] Part of the funds necessary to produce the episodes were raised through a successful Kickstarter campaign, to which almost three thousand backers contributed." (…) Quelle: Wikipedia

Die Qualitaet dieser Produktion ist (auch vor dem Hintergrund des sehr geringen Budgests) mehr als erstaunlich. Die Kulissen sehen so echt aus, dass man meint, die "neuen" Schauspieler waeren in die alte Serie hineingebeamt worden. Tatsaechlich wurde aber alles nachgebaut. Die Weltraumszenen haben fast die Qualitaet der "Star Trek-Remastered"-Version der Urserie. Die Schauspieler machen einen bemerkenswerten Job. Sie alle muessen ihre jeweiligen Serienvorbilder akribisch studiert haben, so perfekt imitieren sie deren Mimik, Gestik und Aussprache. Vor allem muss hier Vic Midnogna erwaehnt werden, der anscheinend als Captain James T. Kirk wiedergeboren wurde :-)

Chris Doohan, der Sohn des verstorbenen James "Mr. Scott" Doohan, uebernimmt hier die Rolle seines Vaters. Er spricht wie er und kann in punkto aeussere Aehnlichkeit seinen Vater nicht verhehlen. Marina Sirtis, die in "Star Trek – The Next Generation" die Troi spielt, gibt hier dem Computer ihre Stimme. Als Gaststar in Folge 3 uebernimmt Michael Dorn alias "Worf" kurzzeitig diesen Job.


Die "neue" Enterprise hat ein Holodeck. Jawohl. Und es fuegt sich prima in diesen "alten" Kontext ein. Ueberhaupt sind die Geschichten gut geschrieben, die Charaktere entwickeln sich auch hier ganz hervorragend. Wer sich einmal an deren Aussehen gewoehnt hat, wird seine wahre Freude mit "Star Trek Continues" haben, zumal alle eine zumindest angedeutete, aeussere Aehnlichkeit mit ihren Vorgaengern haben.

Diese Produktion hat hier etwas ausgeloest, was kaum eine Fernsehserie in den letzten Jahren schaffte, naemlich Heisshunger und grosse Vorfreude auf den Fernsehabend auszuloesen. Dank Smart-TV und YouTube lassen sich die Folgen in HD wunderbar im Wohnzimmer geniessen. Zwar sind sie (und das muss auch so sein!) in 4:3 gedreht, weisen aber eine wirklich wunderbare Bidqualitaet auf. Hier stimmt einfach alles: Qualitaet, Musik, Story, Kulissen… – so koennte die "Ur-Enterprise" noch jahrelang weiterfliegen.
Hoffentlich tut sie’s auch…

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