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Archiv für die Kategorie ‘Amateurfunk’

Museumsreifer Amateurfunk

29. April 2013 Kommentare ausgeschaltet

Nein, die Ueberschrift dieses Beitrags soll den Amateurfunk nicht abschieben, sondern darauf hinweisen, dass es im "RTM" – dem "Radio- und Telefonmuseum im Verstaerkeramt" zu Rheda-Wiedenbrueck, mittlerweile auch einen (Amateur-)Funkbereich gibt, der in Teilen zudem Betriebs- und CB-Funk abdeckt. Die Station ist allerdings noch im Aufbau befindlich, im Aussenbereich wurde unlaengst erst ein Fundament fuer einen zu entstehenden Antennentraeger gegossen.

Somit ist die Station mit dem Rufzeichen "DK0RTM" noch nicht voll funktionstuechtig, doch zumindest koennen schon einige Geraete (das Bild zeigt nur einen Ausschnitt) bewundert werden. Lokale UKW-Funkverbindungen sind jetzt schon moeglich.

Das Museum bietet ansonsten sehr viel Unterhaltungselektronik aus alter und juengerer Zeit. Vom "Tefifon" bis zu einem kompletten Radiostudio, vom Volksempfaenger bis zum Radiosender, vom Fernsehschrank bis zum "Watchman". Es ist an Samstagen und Sonntagen geoeffnet, darueber hinaus besteht die Moeglichkeit zu Sonderfuehrungen nach Absprache.

Hinweise dazu gibt es auf der Homepage des Museums.

Weiterhoeren: NormCast 167 – Zu Besuch im Radiomuseum

KategorienAmateurfunk, Lokales

Low Budget Software Defined Radio

17. März 2013 Kommentare ausgeschaltet

SDR – "Software Defined Radio" – ist eine interessante Alternative zu den althergebrachten Hardware-Funkempfaengern, die, da sie oftmals schon in die Jahre gekommen sind, auch nicht in allen Faellen mit dieser neueren, computerunterstuetzten Empfangstechnik mithalten koennen.

Das Prinzip ist denkbar einfach. Ein kleiner, programmierbarer Digitalempfaenger (z.B. ein USB-Empfangsdongle) reicht, um in Verbindung mit hochwertiger Software, die ihn steuert, beachtliche Empfangsresultate in naehzu allen gaengigen Frequenzbereichen zu erzielen. Das anonym anmutende Empfangsteil verschwindet irgendwo am Rechner und auf dem Bildschirm prangt beispielsweise das interaktiv bedienbare Abbild eines hochwertigen Empfaengers mit all seinen Eigenarten und Einstellmoeglichkeiten.

Kurzwelle in allen Betriebsarten, UKW-Flugfunk, Standard-Radioempfang – alles ist moeglich. Interessant ist auch die Moeglichkeit, groessere Frequenzbereiche zeitgleich grafisch darzustellen. Leider sind bekannte und erwiesenermassen wirklich GUTE Geraete, wie z.B. der "Perseus", auch nicht gerade guenstig und selbst vermeindlich guenstige und einfache Alternativen wie der "FunCube Dongle", der aussieht wie ein normaler USB-Stick, erreichen bei eBay selbst im Gebrauchtzustand noch Hoechstpreise im deutlichst dreistelligen Bereich.

Der TV-Sender "Dr. Dish TV" brachte unlaengst einen interessanten Videobericht ueber eine guenstige Hardware-Alternative: Handelsuebliche DVB-T oder DAB+ Empfaenger fuer gerade mal um die zwanzig Euro Einkaufspreis. Das vorgestellte Modell konnte immerhin den Bereich von ca. 50mhz bis knapp 2ghz bearbeiten, ein weiteres funktioniert sogar noch darueber hinaus. Die Empfangsergebnisse waren dem Bericht zufolge ueberraschend gut. Eine Anleitung zum Betrieb eines Noxon DAB-USB-Sticks als SDR-Empfaenger gibt es dort als PDF-Download.

Update vom 22.3.13
In der Zwischenzeit hatte ich mir den Noxon-Stick bei amazon.de bestellt. Dummerweise gibt es wohl mittlerweile ein optisch identisches Nachfolgemodell. Auf der Packung steht auch nur ganz klein "Rev.2". Dieses neuere Modell hat einen RTL2836 – Chip, der mit der hier verlinkten Software anscheinend (noch) nicht kompatibel ist. Saemtliche Versuche, das Geraet zum Laufen zu bringen, scheiterten leider. Ein Modell mit RTL2832 – Chip ist fuer diese SDR-Experimente in der oben beschriebenen Form absolut unerlaesslich.

Update vom 30.3.13
Hier ausprobiert und fuer diese Zwecke tauglich befunden:
Trekstor Terres 2.0 DVB-T DAB+ FM Stick Dieser Stick hat einen RTL2832u & E4000 – Chip.
Auf der Packung muss auf der Unterseite die Typenbezeichnung
"GB-DVBTST-20-V1-10-120302" stehen.
Mit den Installationshinweisen auf Knietsch.de funktioniert es!

KategorienAmateurfunk

Unsinn rein – Unsinn raus

19. November 2012 Kommentare ausgeschaltet

Bei einem zufaelligen Blick auf die Unterseite des zum Handfunkgeraet BAOFENG UV-5R zugehoerigen Ladegeraetes war ein Schmunzeln nicht zu vermeiden… Anscheinend wurde der Text vom Chinesischen in weitere Zwischensprachen uebersetzt, bevor er letztendlich ins "Englische" wanderte…

Wenn man diesen Unsinn (neben dem Warndreieck) in den Google-Uebersetzer eingibt, kommt natuerlich auch wieder Unsinn heraus: "verhindern, Köche Mahlzeiten oder verletzt einzige Batterie Abtretungsempfänger tragen auf die Ladung". => (Not) Well Done, BaoFeng :-)

KategorienAmateurfunk

BaoFeng UV-5R : Afu made in China

27. Oktober 2012 Kommentare ausgeschaltet

Ein Duoband-Handfunkgeraet fuer ca. 40 Euro? eBay-Grosshaendler machen es derzeit moeglich…

Das war sonst nicht einmal auf dem Funkflohmarkt denkbar. Klobige Funkgeraete aus alter Zeit, die heutzutage als wirksame Wurfgeschosse oder Tuerstopper eher Sinn machen wuerden, wurden und werden zu schwer nachvollziehbaren Hoechstpreisen angeboten – und finden nach wie vor Abnehmer. Der Vorteil alter, konventioneller Technik liegt nach wie vor auf der Hand und manifestiert sich unter anderem in Robustheit, Selektivitaet, Bediener- und Reparaturfreundlichkeit.

Doch wer wuerde heutzutage noch mit einem alten C-Netz-Koffertelephon durch die Gegend laufen und sein Smartphone zuhause lassen? Wahrscheinlich niemand…

Auch die Funkgeraete haben sich weiterentwickelt und im Fall des guenstigen BaoFeng UV-5R uebernimmt ein zentraler Chip die allermeisten Funktionen, was die Produktion verguenstigt und die Konzeption vereinfacht. Das Geraet ist "fuer das Geld" (mittlerweile ein gefluegeltes Wort) wirklich nicht zu verachten.

Fuer einen traditionellen Kenwood-Yaesu-Icom-Denker erschliesst sich die Bedienung gerade in punkto Kanalspeicherprogrammierung nicht sofort, aber gluecklicherweise muss diese ja auch nicht taeglich durchgefuehrt werden. Verspielte (und auch ueberfluessige) Elemente, wie z.B. ein aktivierbarer Spielzeugalarm, haette man durchaus weglassen koennen, sind aber irgendwie signifikant fuer solche "China-Schachteln" :-)

Das Geraet wirkt relativ wertig und auch robust, der Druckpunkt der Nummerntastatur ist recht schwer. Das Problem, welches viele Neuanwender mit diesem Geraet haben duerften, ist die Tatsache, dass man im Grunde genommen zuviele Optionen separat einstellen kann und das auch fuer fast jede neu abzuspeichernde Frequenz tun muss. Viele DTMF- und CTCSS-Optionen und Relaisfunktionen sind einstellbar. Es gibt zudem viele unwichtige Einstellmoeglichkeiten, die zwar als "Nice to have" bezeichnet werden koennen, die aber nicht wirklich relevant sind.

Das Geraet ist ein echter Duobander, der gleichzeitigen Empfangsbetrieb auf zwei verschiedenen Frequenzen ermoeglicht. Der Sende- und Empfangsbereich beschraenkt sich allerdings auf das 2m und 70cm-Band, zudem ist ein Radioempfaenger zuschaltbar, der aber auch bei 108 mhz dicht macht und nur in "FM-Breit" aktivierbar ist. Somit duerften die Freunde des analogen Behoerdenfunks nicht auf ihre Kosten kommen. Trotzdem ist selbst der Radioempfang deutlichst besser als z.B. beim seligen Icom "IC-Q7E". Auch schwaechere Sender kommen durch, die Trennschaerfe faellt ebenfalls nicht negativ auf.

Die mitgelieferte Aufsteckantenne reicht fuer Lokalgespraeche deutlichst aus, auch die gaengigsten Amateurfunkrepeater sind von hier aus damit zu arbeiten. Die Modulation wurde bisher als klar und deutlich und generell nicht negativ bezeichnet. Im Lieferumfang sind eine Akku-Ladestation mit Netzteil, ein rudimentaeres Headset, eine Trageschlaufe und die Antenne enthalten – nicht schlecht "fuer den Preis"…

Vorlaeufiges Fazit: Die etablierten Firmen werden diese Guenstig-aber-nicht-billig-Geraete mit Argwohn betrachten, sich aber mit ihnen arrangieren muessen, denn viele Anwender, die keine hochgestochenen Ziele verfolgen, werden allein schon aus Kostengruenden zu diesen guenstigen "Chinaböllern" (wie sie mittlerweile auch schon genannt werden) greifen.

Fuer normalen Zwischendurchbetrieb reicht so ein Geraet voellig aus…

Weitere Links zum Thema:
Amazon.de | YouTube-Video | Review von DG4DSL | OE5TPO.com | Thiecom.de | eBay

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Hallo, Raumstation!

29. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

"CQ CQ CQ, this is PI9ISS calling CQ" – In letzter Zeit war dieser Anruf von André Kuipers oefters auf der Frequenz 145,800 mhz in FM zu hoeren – und seltenst blieb er unbeantwortet. André ruft aber nicht von irgendwoher, denn er befindet sich auf der internationalen Raumstation ISS. Wenn diese gerade den hiesigen Horizont passiert, ist sein Funksignal fuer wenige Minuten hoerbar, auch mit ganz einfachen Geraeten. Wer in Besitz einer Amateurfunklizenz ist, kann es ruhig mal wagen, auf den galaktischen Anruf zu antworten, denn auch hier werden keine grosse Anforderungen an die Ausruestung gestellt. Ein "normales" 2m-FM-Funkgeraet an einer normalen Groundplane-Antenne auf dem Hausdach reicht schon aus, zumindest dann, wenn die ISS im Zenith steht. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Sendefrequenz von der Empfangsfrequenz abweicht. In der hiesigen Region muss auf 145,200 mhz gesendet und auf 145,800 mhz empfangen werden.

Weitere, moegliche Betriebsarten und Frequenzen listet eine Webseite bei qslonline.de.

Natuerlich ist ein Zustandekommen einer Verbindung absolute Glueckssache und manchmal muessen mehrere Versuche gestartet werden. Die aktuelle Position der Raumstation kann z.B. hier nachgeschaut werden.

Schulklassen aus aller Welt versuchen immer wieder, im Rahmen von Projektwochen eine Verbindung mit der ISS zu etablieren. Das beinhaltet das Lernen fuer die Amteurfunklizenz und natuerlich auch das Ablegen der zugehoerigen Pruefung. Zudem werden Geraete und Antennen gebaut, repariert, abgestimmt, usw.

Vor mittlerweile sechs Jahren versuchte es auch das Evangelische Gymnasium in Lippstadt – erfolgreich. Die aufwendige Aktion wurde u.a. vom WDR und vielen Schaulustigen begleitet, zudem vom damals noch aktiven "QTH Germany Podcast", dessen Folge Nr. 5 ganz diesem Thema gewidmet wurde und die somit viele vor Ort entstandene Hoerbeispiele beinhaltet…

KategorienAmateurfunk