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Kurzbericht: Leixen VV-898

14. Mai 2017

Die sogenannten "Chinaböller" erobern den Amateurfunk-Gerätemarkt. Was mit kleinen Handfunkgeräten z.B. der Marke "BaoFeng" begann, findet mittlerweile seine Fortsetzung in mobilen Transceivern für das 2m und 70cm-Band. Ein Duobander für unter hundert Euro Neupreis – verlockend ist so ein Angebot in Anbetracht der horrenden Gebrauchtpreise für alte Markengebrauchtgeräte allemal. Aber vorsicht…

Der "VV-898" Mobilduobander von Leixen ist ungefähr so klein wie zwei nebeneinander liegende Zigarettenschachteln. Es gibt einen PL-Antennenanschluss, eine 3,5mm Klinkenbuchse für externe Lautsprecher, ein fest herausgeführtes Stromkabel und vorne eine aufgeräumte, aber spatanische Front. Die Lesbarkeit und die Beleuchtung des Displays sind ausgezeichnet, die Tasten aber doch nicht unbedingt leichtgängig. Drei davon lassen sich individuell programmieren.

Das Gerätchen hat eine klare Menüführung, dennoch musste die (englischsprachige) Bedienungsanleitung für die ein- oder andere Funktionserklärung herhalten. Die Programmierung der nötigsten Grundfunktionen sind am Gerät selbst mit etwas Geduld zu bewältigen. Es gibt auch ein Programmierkabel samt Software, beides war hier aber nicht enthalten.

Für aktuell knapp 70 Euro bei Amazon und aufgrund der Tatsache, dass dieses Gerätchen nur ein Teil einer ohnehin getätigten Bestellung war, habe ich mir den Spass mal erlaubt und habe eines mitbestellt. Um eines vorweg zu nehmen: Es geht demnächst zurück.

Zwar ist die Wiedergabe über den kleinen, an der Gehäuseoberseite eingelassenen Lautsprecher überraschend gut und das Gerät ist in Ermangelung eines nervigen Lüfters auch schön leise, dennoch ist die mit dem mitgelieferten (und leider immer beleuchteten) Originalmikrophon produzierte Qualität der Modulation nur als mittelmässig bis schlecht zu bezeichnen. Das Mikro ist sehr enpfindlich, was Atemgeräusche angeht. Eine geräteintern abrufbare Einstellfunktion brachte zwar eine leichte Verbesserung, aber zudem leider eine unangenehme Verstärkung eines Rauschpegels. Der Empfang ist klar, wird aber ab und zu durch die (trotz auf geringster Stufe befindliche) Rauschssperre kurzzeitig unterbrochen. Dies war letztendlich das K.O.-Kriterium. Eventuell lässt sich der Effekt durch einen Eingriff intern justieren bzw. beheben, aber aufgrund des bei diesem Neugerät dadurch drohenden Garantieverlustes wurde hier von einem Blick ins Innere abgesehen.

Der Yaesu-/Kenwood-verwöhnte Funkamateur vermisst bei diesem Billigfunkgerät ein- oder zwei traditionell verwendbare, ordentliche Einstell-Drehknöpfe und einige andere Annehmlichkeiten, die zurecht höherpreisigere Markengeräte zu bieten haben. Dieses Gerät eignet sich als billiges, geräuschloses "OV-Telephon" im Shack oder aufgrund der geringen Abmessungen auch zum Einbau ins Auto – wirklich zu überzeugen vermag es (mich) jedoch nicht.

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