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Premiere und Arena

9. Juli 2007

Es waere schon irgendwie lustig, wenn es nicht so traurig waere… Die Bezahlfernsehplattform "Arena" schnappte dem Platzhirschen "Premiere" die Uebertragungsrechte an der Fussball-Bundesliga weg und brachte Premiere daraufhin in arge Bedrouille. Die Kunden beschwerten sich und machten massenweise von ihrem (interessanterweise zunaechst gar nicht so eindeutigen) Sonderkuendigungsrecht Gebrauch. Jetzt heisst es, dass der Sender Arena "praktisch tot" ist und die Rechte wieder an Premiere uebergehen sollen. Also muessen die Zuseher sich wieder umorientieren, neue Karten beantragen und ggf. neue Receiver installieren.

"Abonnenten des Sport-Bezahlsenders Arena werden sich nach der geplanten Abgabe der Fußball-Bundesliga-Rechte an Konkurrent Premiere umstellen müssen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus können die 1,1 Millionen Arena-Abonnenten dann auf dem gewohnten Programmplatz keine Spiele mehr sehen. Die meisten der etwa 340.000 Kunden mit Arena-Satellitenempfängern sollen demnach mit diesen Geräten sogar überhaupt keine Premiere-Kanäle entschlüsseln können. (…) Arena hatte Premiere die Rechte von 2006 bis 2009 für 220 Millionen Euro pro Saison weggeschnappt. Der neue Fußballsender gewann aber nur 1,1 Millionen Abonnenten und schreibt hohe Verluste. Ohne die Bundesliga verlor gleichzeitig auch Premiere Abonnenten und Umsatz und stürzte zurück in die roten Zahlen. Nach der jetzt geplanten Lösung würde laut Medienberichten Arena die Bundesligarechte in Sublizenz an Premiere weiterreichen. Die Arena-Redaktion wird demnach aufgelöst." (Quelle: Sueddeutsche Zeitung)

Ein ewiges Hin und Her. Und wer muss es ausbaden? Der zahlende Fussballfan. Da wuenscht man sich doch schon fast wieder wieder die gute, alte "Sportschau" mit Ernst Huberty am Samstagabend um 18:33 Uhr zurueck. Ohne Werbung natuerlich…

Wenn man sich die Programmstruktur von "Premiere" mal ansieht, dann faellt (jenseits der Sportkanaele) auf, dass dort eigentlich nur wenige, wirklich "neue" Filme monatlich neu im Programm auftauchen. Diese werden dann quasi rund um die Uhr wiederholt. Dieses geschieht zwar normalerweise in einer sehr guten Bild- und Tonqualitaet und mit verschiedenen, zusaetzlichen Audiospuren (Originalsprache und AC3-Ton), jeder dieser Filme kostet aber auch 3 Euro extra. Dafuer kann man sicherlich nicht in die verrauchte Videothek in der Naehe fahren und sich den Film ausleihen, was ja auch wieder mit viel Umstand verbunden waere. Trotzdem sind die wirklich interessanten Programmhighlights subjektiv empfunden duenn gesaeht. Die restlichen Premiere-Kanaele bieten eigentlich durchweg nur Wiederholungen, die zwar gluecklicherweise werbebefreit, aber auch nicht spektakulaer sind. "Premiere Nostalgie", "Premiere Filmclassics", "Sci-Fi", "Premiere Krimi" usw. spulen lediglich das ab, was schon seit Jahren im "normalen" TV Gang und Gebe ist. Naja, Leben und Leben lassen, man muss es ja nicht abonnieren. Ob das klassische "Pay TV" aber im Zeitalter von stark genutzten (u.U. mobilen) Videocontent und Internet eine grosse Zukunft hat, ist zumindest in Bezug auf die technik-affinen Gruppen, die die neuen Medien nutzen, zweifelhaft…

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