Home > Lokales > Geht bald nichts mehr ohne Handy?

Geht bald nichts mehr ohne Handy?

30. März 2009

Unglaublich, dass das schon wieder ca. drei Jahre her ist. Damals wurde das TAN-Nummern-Verfahren fuer das Onlinebanking vom altmodischen (Papier-)Nummernbogen auf ein kleines Geraet umgestellt, in das man die Bankkarte stecken konnte und welches daraufhin per Knopfdruck eine Tan-Nummer generierte, die dann fuer die anstehende Ueberweisung genutzt werden konnte.

Nun ist auch das schon wieder Geschichte. Bis zum Monatsende kann noch mit dem bisherigen Verfahren weitergemacht werden, danach wird alles umgestellt. Und das ist -von der Sache her- zumindest im Detail zweifelhaft, liebe Volksbank!

Ein wie ein Taschenrechner aussehendes Nachfolgegeraet fuer den bisherigen Kartenleser kostet den Bankkunden zunaechst erstmal 10 Euro. Zudem ist dieses umstaendlicher zu handhaben, da Zusatznummern eingegeben werden muessen. Diese Alternative ist uebrigens nicht sofort auf der erklaerenden Webseite ersichtlich, denn zunaechst wird die von der Bank praeferierte Methode, die Zusendung der TAN-Nummer per SMS, ausgiebig im Werbejargon angepriesen.

Es geht also bald fast nichts mehr ohne die Angabe der Handynummer. In Zeiten von sterbenden Festnetzanschluessen und fehlenden Telefonbucheintraegen ist das sogar nachvollziehbar, dass Handynummern ein begehrtes Gut sind. Doch ich weigere mich (noch), meine "richtige" Handynummer fuer solche Dinge (wie z.B. Parkgebuehren per Handy bezahlen, Strassenlaternen anknipsen via Mobilphon usw.) preiszugeben. Das ist vielleicht alles sehr praktisch (z.B. fuer gehbehinderte Menschen), aber ich muss nicht mit einer Fernbedienung durch die Welt laufen und alles nach meiner Pfeife tanzen lassen, denn es ist nach wie vor kein Problem, Ueberweisungen spaeter in Ruhe von zuhause aus zu taetigen oder mal eben zum Parkscheinautomaten zu gehen.

Natuerlich ist das SMS-Verfahren aufgrund der Tatsache, dass die uebermittelte TAN-Nummer nur fuer kurze Zeit gueltig ist, schon relativ sicher, aber trotzdem auch nicht so unfehlbar, wie die Banken vielleicht denken. Der nun zwischengeschaltete, drahtlose Weg bietet hier auch wieder Angriffspotential, welches gerade ein Funkamateur wie unsereins sicherlich sofort erkennen kann.

Was ebenfalls aergerlich ist, ist die Tatsache, dass ein Geldinstitut, welches mit dem sauer Ersparten des Privatindividuums arbeitet und letztendlich/hoffentlich davon profitiert, diesem dann entweder 10 Euro fuer den neuen Kartenleser XXL abknoepfen will oder ab der fuenften SMS im Monat 12 Cent das Stueck berechnet. Das sind zwar so gesehen nur "Peanuts" (…) aber letztendlich geht es hier um’s Prinzip, zumal wieder einmal ein wesentlicher Service-Aspekt verschwindet.

Was tun, sprach Zeus? Ganz einfach: Die alte, mittlerweile kaum noch genutzte Prepaid-Handynummer wird sozusagen "geopfert" und ab sofort fuer solche Dinge genutzt werden. Sie wird mittelfristig auch die normale Festnetznummer ersetzen.

Gluecklicherweise hatte das alte Handy auch schon einen "Aus"-Knopf :-))

KategorienLokales